Bildnis Ottheinrich von der Pfalz. Öl auf Holz. 50,7 x 39,8 cm. Um 1535. Dieses bislang unbekannte Porträt zeigt unverkennbar den Wittelsbacher Ottheinrich, Herzog von Pfalz-Neuburg (1502-1559) und seit 1556 Kurfürst von der Pfalz. Sein Äußeres ist durch mehrere gesicherte Bildnisse, beispielsweise von Barthel Beham überliefert, die ihn zudem in vergleichbarer Aufmachung festhalten. In stattlicher Pose erscheint Ottheinrich im Dreiviertelprofil vor monochromen Grund. Sein bärtiges Haupt bedeckt ein schräg aufgesetztes, rotsamtenes Barett, das mit einer weißen Feder und einer goldenen Agraffe geziert ist, die zeigt, wie Samson oder Herkules den Löwen tötet - ein Sinnbild für die Stärke des Fürsten. An Schmuck trägt er zudem eine Goldkette mit einem reich mit Juwelen und Perlen besetzten Anhänger. Der Mantel besteht aus kostbarem Goldbrokat mit Granatapfelmuster. Darunter trägt er ein mit Goldfäden besticktes rotes Wams sowie ein feines weißes Hemd, das mit aufwendiger Gold- und Perlenstickerei verziert ist: Zwei Hände fassen ein rotes Herz, in das mit Goldfäden ein „S“ eingeschrieben ist. Dieses verweist auf seine Gemahlin Susanna von Bayern, Witwe des Markgrafen Kasimir von Brandenburg-Ansbach und Burggräfin von Nürnberg, die Ottheinrich 1529 geehelicht hatte. Wahrscheinlich war sie es, die den vormals in Nürnberg tätigen Maler Peter Gertner als Hofmaler für Neuburg empfahl und der auch Schöpfer des vorliegenden Bildnisses ist. Zwar hat es der Künstler nicht wie viele seiner bürgerlichen Porträts signiert, doch stilistisch lässt es sich sehr gut in sein Œuvre in die Jahre um 1535 einfügen. Susanna von Bayern war bereits zuvor auf Peter Gertner aufmerksam geworden, denn dieser schuf 1527 ein Bildnisepitaph von ihr und dem im selben Jahr verstorbenen Kasimir von Brandenburg-Ansbach, eine Kopie hat sich in der Heilsbronner Klosterkirche erhalten. In Neuburg ist er als „maister Petern, hofmaler“ erstmals 1535/36 in den Hofrechnungen greifbar. Gertner war in Nürnberg schon früh zum gefragten Porträtisten geworden, wie etwa die Bildnisse des Wolfgang Eisen von 1523 (Ehemals Berlin, Gemäldegalerie) und das Bildnis von Hans Geyer (Raleigh, North Carolina Museum of Art, Inv. Nr. 52.9.138) von 1524 belegen. Beide tragen sein Monogramm PG und das sprechende Zeichen, einen Spaten. Sein anfänglicher Bildnisstil ist mit dem des zeitgleich in Nürnberg tätigen Hans Brosamer vergleichbar. Die Silhouette der Figuren bestimmt das Bildfeld großflächig. Die hart modellierten Gesichter sind merkwürdig überzeichnet und wirken blass, die Augen, deren Iris meist keine weitere Modellierung aufweist, erscheinen ausdruckslos und starr. So besitzen seine frühen Männerbildnisse einen eher dokumentarischen Charakter, eine atmosphärische Auffassung fehlt dagegen. Doch die künstlerische Bandbreite Peter Gertners war weitaus größer, wie ein Frauenbildnis von etwa 1525 (Karlsruhe, Kunsthalle Karlsruhe, Inv. Nr. 129) mit seiner malerischen Auffassung des Inkarnats zeigt, das eine Brücke zu dem feinmalerisch modellierten Gesicht Ottheinrichs im vorliegenden Bildnis schlägt. Hier sind die Licht- und Schattenpartien sorgfältig abgestuft, die Linearität ist zugunsten des Volumens verschwunden. Den Höhepunkt der feinmalerischen Ausprägung begegnet uns jedoch in Gertners aufwändigen, auf Pergament ausgeführten und partiell in Deckfarben kolorierten Bildnissen. Diese dienten ihm als Vorstudien für die Porträtserie der Wittelsbacher, den Verwandten Ottheinrichs, aber auch für die Darstellungen des Pfalzgrafen selbst. Sie alle zeigen eine atmosphärische Lebendigkeit des Inkarnats, auf die sich der Künstler offenbar konzentrierte, denn Kopfschmuck und Kleidung sind nur mit flüchtigen Strichen angedeutet; auch die Augen behalten ihren starren Ausdruck. So dürfte Gertner diese Bildnisstudien jeweils für unterschiedliche Porträtaufträge gedient haben, die jeweils nach Bedarf abgewandelt werden konnten. Für das vorliegende Bildnis hat der Maler wahrscheinlich seine Kopfstudie Ottheinrichs (Sammlung Würth, Inv. Nr. 9326) als Vorlage genutzt, die er allerdings seitenverkehrt verwendete. Die schematische Auffassung des Körpers bleibt bestehen, die prunkvoll verzierte Kleidung geht fast ins Ornamentale über. Im Vergleich mit anderen Bildnissen von Peter Gertner fällt auf, dass die vorliegende Tafel kein schmales Hochformat aufweist, sondern ein nahezu quadratisches Format, und dass die Hände fehlen, was untypisch ist. Dies lässt sich leicht erklären, denn die untere Bildkante ist beschnitten. Das ursprüngliche Aussehen des Gemäldes ist durch zwei recht getreue, doch sicherlich später, von fremder Hand entstandene Kopien überliefert, die Ottheinrich im erweiterten Bruststück zeigen (Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. L. 87, Leihgabe des Bayerischen Nationalmuseums München; München, Bayerisches Nationalmuseum München, Inv. Nr. R 66). Dort hat er die Hände vor den Körper geführt und hält in seiner beringten linken Hand einen Brief. In diesem sehr fein ausgeführten, bisher unpublizierten Gemälde zeigt sich einmal mehr die Bildniskunst des Hofmalers Peter Gertner, deren malerischen Qualitäten dabei höchstes Niveau erreichen. Dr. Katrin Dyballa - Provenienz: Sammlung Gustav Hobraeck (1867-1939), Neuwied am Rhein. Seither in Familienbesitz. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.
PETER GERTNER , C.E. 1495 - AFTER 1541 Portrait of a Woman with a Gold Chain Oil on resin board, in two panels 45 x 35.5 cm This strong-willed face with perfectly defined features reveals a determined personality. Her high birth can be guessed from her finery, but also from her haughty bearing and her straight, frank gaze. Her clothes are, in fact, those of a rich Renaissance lady, starting with her headdress, a wide-brimmed beret typical of the German fashion of the early 16th century, as seen notably in Lucas Cranach the Elder, a contemporary of the portraitist. Her shirt, finely pleated and trimmed with gold, covers her throat before disappearing into the neckline of a velvet dress. But it is above all her heavy gold chain, the only visible piece of jewellery, which gives this young woman all her prestige, whose age is revealed above her head, as was customary at the time, 20 years old. Framed in a tight shot, showing only a three-quarter bust, this portrait obeys the conventions of the genre where the individuality of the model is magnified by a plain dark green background that gives relief and luminosity to the complexion. The subtle treatment of the details of the face, as if chiselled, brings this work closer to the art of engraving then highly prized in the Germanic Holy Roman Empire. Peter Gertner (c. 1495 - after 1541) was a German portrait painter born in Nuremberg. After a probable training with the painter and engraver Wolf Traut (1486-1520), who worked with Albrecht Dürer (1471-1528), Gertner had a brilliant career as a portrait painter among the Bavarian aristocracy. It was at the court of the Elector Palatine Ottheinrich von Pfalz-Neuburg in particular that he produced his most beautiful portraits. In a conventional style reminiscent of his most illustrious contemporaries, Hans Baldung (1485-1545) or Lucas Cranach the Elder (1472-1553), Peter Gertner knows how to paint German princes in the splendour of their costumes. However, it is in The Crucifixion (1537), considered his masterpiece and now in the Walters Art Museum in Baltimore, that his talents as a portraitist enable him to characterise the actors in the Passion of Christ with force and emotion. His finest portraits are now in Heidelberg, Munich and the United States. Provenance: Anonymous sale, Munich, Neumeister, Kunstauktionen, 26 June 1996, no. 461 (as 'attributed to Peter Gertner'); Acquired from Galerie Xavier Goyet, Marseilles, 5 October 2000 by the parents of the present owners; Private collection, Paris. Signatur: Dated '1515' at top right and annotated 'ALTER 20 IAR' at top left
PETER GERTNER (circa 1495/1500-après 1541) Portrait du duc Ernest de Bavière Craie noire, aquarelle et gouache sur vélin préparé (le fond vert peut-être ajouté postérieurement), marouflé sur bois Inscrit de manière illisible en haut a gauche 52,2 x 33,8 cm PROVENANCE: Prince Leopold I von Anhalt-Dessau. Paul Cassirer, Berlin, en 1926. Charles-Albert de Burlet, Berlin. BIBLIOGRAPHIE: L. Fudickar, Die Bildnisskunst der Nürnberger Barthel Beham und Peter Gertner, thèse de doctorat, Munich, 1942, no. 104. K. Löcher, ‘Peter Gertner – ein Nürnberger Meister als Hofmaler des Pfalzgrafen Ottheinrich in Neuburg an der Donau’, Neuburger Kollektaneenblatt, 141, 1993, pp. 83 et 130 note 175. A la fin des années 1530, Peter Gertner, artiste originaire de Nuremberg, a produit une remarquable série de portraits dessinés, tant par leur caractère novateur que par la puissance de leur expression. Exécutés à la même échelle que les tableaux qu’ils préparent, ces modelli consistent en des esquisses rapides à la craie noire et ou à la plume et encre noire représentant le modèle en buste. L’artiste reprend ensuite à la gouache de manière détaillée seulement les têtes, laissant les habits et le fond essentiellement en réserve. Ces esquisses étaient sans doute réalisées d’après nature et ensuite conservées dans l’atelier de Gertner pour y être utilisées comme base à des portraits peints qui pouvaient ainsi être produits à plusieurs exemplaires si nécessaire. Si plusieurs artistes contemporains, en particulier Hans Holbein, suivaient une méthode similaire, Gertner, par les importantes dimensions de ses études et par l’utilisation de la gouache, a créé un ensemble particulièrement original. Une douzaine de ces dessins sont aujourd’hui préservés. Gertner, dont les dates de naissance et de décès demeurent mystérieuses, est une première fois documenté comme actif à Nuremberg en 1521 et ses œuvres datées vont de 1523 à 1541. L’artiste semble avoir été l’élève de Wolf Traut (1481-1520) à Nuremberg. Il reçoit des premières commandes de la part du margrave Kasimir von Brandenburg-Kulmbach et de son épouse Susanna von Bayern. A la mort de son mari en 1527, celle-ci épouse Ottheinrich, duc de Pfalz-Neuburg, qui va devenir le principal, sinon l’unique, commanditaire de Gertner. Le modèle du présent dessin est Ernest de Bavière (1500-1560), membre de la famille Wittelsbach et troisième fils du duc Albert IV de Bavière (1447-1508) et de son épouse Cunégonde, fille de l’Empereur Frédéric III. En 1517, il est nommé administrateur du diocèse de Passau. Opposé à la Réforme, Ernest participe au synode de Mühldork am Inn en 1522 et rejoint, en 1524, l’alliance établie entre les évêques du Sud de l’Allemagne, les ducs de Bavière et l’archiduc Ferdinand pour mettre en œuvre l’édit de Worms interdisant la diffusion et la lecture des écrits de Martin Luther. Il est élu administrateur du diocèse de Salzbourg en 1540. Il s’y montre, semble-t-il, plus indulgent envers les protestants et se concentre sur ses fonctions d’administrateur en introduisant des réformes administratives. Ernest ne fut jamais ordonné prêtre et en 1554 il est obligé par le pape de choisir entre l’ordination et la démission de ses fonctions et c’est cette dernière solution qu’il préfère. En 1549, Ernest avait acquis le comté de Glatz en Silésie (aujourd’hui en Pologne) qui faisait alors partie de la Bohème et il s’y installe de manière définitive en 1556. Jamais marié, il fait légitimer son fils Eustache par le pape Jules III en 1550. Le présent dessin est préparatoire à une peinture, aujourd’hui perdue, mentionnée dans un inventaire, vers 1600, des collections des comtes de Pfalz-Neuburg, qui indique que le modèle (« Ersnt Bischoff zu Bassaw ») y était représenté à l’âge de 34 ans. Le présent dessin ou la peinture perdue servirent à la réalisation d’au moins deux tableaux, tous deux sur bois. Le premier, daté 1536 et aujourd’hui au château de Berchtesgaden, porte une inscription identifiant le modèle et mesure 42,5 x 32,7 cm. Le second mesure 58,8 x 42,5 cm. et était autrefois dans la collection Streber à Munich (K. Löcher, op. cit. 1993, fig. 51). Bien que sur la plupart des portraits dessinés de Peter Gertner, le fond reste blanc, certains, comme le présent dessin, ont étés colorés (voir, par exemple, les portraits du comte de Henneberg au Museum Boymans Van Beuningen [Löcher, op. cit. fig. 13], et du comte Frédéric III de Sponheim et de sa femme, tous deux à la National Gallery de Washington [Löcher, op. cit. figs. 65-66]). Ce dessin, tout comme la plupart des autres portraits dessinés de Gertner aujourd’hui connus, faisait partie d’un recueil relié, une première fois documenté dans les collections du prince Leopold I von Anhalt-Dessau (1676-1747). En 1926, le recueil, qui comprenait à l’origine au moins 22 feuilles, est acquis par le marchand Paul Cassirer qui le démembre et disperse les dessins. During the 1530s, Peter Gertner, an artist from Nuremberg, has produced a remarkable series of highly innovative and extremely powerful portrait studies. Executed on the same scale as the paintings for which they were studies these modelli consisted of rapidly sketched outline drawings of the sitters, bust length, within which only the faces, and in a couple of cases also the hands, are carefully worked up in finely modelled gouache. It is thought that these studies were made from life and then kept by Gertner in his studio to be used as the basis for painted portraits which could be produced in multiple examples if necessary. Although other artists of the day, most famously Holbein, did employ a similar working method, both the scale and the specific media used by Gertner in his portrait studies are highly original. Around a dozen of these astonishing works are known. Gertner is thought to have studied with the Dürer pupil Wolf Traut, who worked in Brandenburg-Ansbach, a connection that may have led to Gertner’s first commissions, which he received in 1521 from the Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach and his wife, Susanna von Bayern. After Kasimir’s death in 1527, his widow married Ottheinrich, Herzog von Pfalz-Neuburg, and Gertner must surely have come with her to the Wittelsbach court at Neuburg an der Donau, where he worked as court painter in the service of Ottheinrich for at least twelve years. The present drawing represents Ernest of Bavaria (1500-1560), member of the Wittelsbach family and third son of Duke Albert IV of Bavaria (1447-1508) and of his wife Kunegund, daughter of the Holy Roman Emperor Frederick III. In 1517, Ernest is named administrator of the diocese of Passau and turned against the supporters of Martin Luther and the Anabaptists. Ernest participates in the provincial synod of Mühldork am Inn in 1522 and joins in 1524 the alliance formed by the bishops of Southern Germany, the dukes of Bavaria and archduke Ferdinand to enforce the Edict of Worms forbidding the diffusion and the reading of Luther’s writings. Ernest was elected as administrator of the diocese of Salzburg in 1540. Even as Archbishop-designate Ernest delayed his ordination. In his will, dated 25 September 1550, he explained that he had never intended to become a priest. He repeatedly asked the Pope for dispensation of the higher orders, but this was finally denied in 1554. The Pope presented him with the choice of being ordained immediately or resignation. Ernest opted to resign on 16 July 1554. When the end of his ecclesiastical career loomed, Ernest purchased the County of Glatz in 1549. Glatz, which is located in Silesia in the actual Poland, was then considered part of Bohemia. Included in the purchase was the Lordship of Hummel, which Ernest gave to his son Eustace on 10 December 1549. Eustace was his illegitimate son, until he was legitimized as a noble descendant of Ernest by Pope Julius III in 1550. Ernest settled permanently in Glatz in 1556 and died there in 1560. A short time later, his body was transferred to Munich and buried in the Wittelsbach crypt in the Church of Our Lady. The present drawing is preparatory to a lost painting mentioned in an inventory drawn around 1600 of the collections of the counts of the Herzog of Pfalz-Neuburg which specifies that the sitter (“Ernst Bischoff zu Bassaw”) was represented at the age of 34. This dates precisely the present work to 1534. The drawing or the lost painting were used to produce at least two other paintings, both on wood. The first one dated 1536 and today in the castle of Berchtesgaden, bears an inscription identifying the sitter and measures 42,5 x 32,7 cm. The second measures 58,8 x 42,5 cm and was formerly in the Streber collection in Munich (K. Löcher, op. cit. 1993, fig. 51). On most of Gertner’s drawn portraits, the background remains blank, but a few show, as in the present drawing, a coloured background (see, for example, the portrait of Graf Henneberg in the Boymans Van Beuningen Museum in Rotterdam and the portraits of Graf Frederick III zu Sponheim and his wife, both at the National Gallery of Art in Washington [Löcher, op. cit., figs. 65-66]). This sheet was, as most of Gertner’s surviving drawings, part of a bound volume first recorded in the collection of Leopold I von Anhalt-Dessau (1676-1747). It originally included more than 22 drawings. In 1926 the Berlin dealer Paul Cassirer acquired and dispersed the volume.
PORTRÄT EINER JUNGEN FRAU MIT GOLDKETTEÖl auf Weichholzplatte, in zwei Tafeln. 45 x 35,5 cm. Links oben datiert „1515“, rechts oben bezeichnet „ALTER 20 IAR“. Brustbildnis nach links; das Gesicht mit perfekt gezeichneten Zügen lässt eine entschlossene Persönlichkeit erahnen. Ihre hohe Herkunft lässt sich nicht nur an der Kleidung erkennen, sondern auch an ihrer hochmütigen Haltung und dem geraden und offenen Blick. Ihre Kleidung ist in der Tat die einer reichen Renaissance-Dame, angefangen bei ihrem Kopfschmuck, einer breitkrempigen Baskenmütze, die typisch für die deutsche Mode des frühen 16. Jahrhunderts ist, wie sie insbesondere bei Lucas Cranach dem Älteren, einem Zeitgenossen des Porträtisten, zu sehen ist. Ihr weißes Hemd, fein plissiert und in Gold gegürtet, bedeckt ihren Hals, bevor es im Ausschnitt eines Samtkleides verschwindet. Aber es ist vor allem ihre schwere Goldkette, das einzige offensichtliche Schmuckstück, das der jungen Frau, deren Alter, wie damals üblich, mit 20 Jahren über dem Kopf verraten wird, ihr ganzes Prestige verleiht. Gerahmt in einer Nahaufnahme, gehorcht dieses Porträt den Konventionen des Genres, bei dem die Individualität des Modells durch einen schlichten dunkelgrünen Hintergrund vergrößert wird, der dem Teint Leuchtkraft verleiht. Die subtile Behandlung der Details des Gesichts, wie gemeißelt, bringt dieses Werk näher an die Kunst des Kupferstichs, die im Heiligen Römischen Reich hoch geschätzt wurde. (†) Provenienz: Neumeister, München, Kunstauktionen, 26. Juni 1996, Nr. 461 (als „Peter Gertner zugeschrieben“). Erworben von der Galerie Xavier Goyet, Marseille, am 5. Oktober 2000, von den Eltern der heutigen Besitzer. Privatsammlung, Paris. Anmerkung: Peter Gertner (ca. 1495 - nach 1541) ist ein deutscher Porträtmaler, der in Nürnberg geboren wurde. Nach einer wahrscheinlichen Ausbildung bei dem Maler und Kupferstecher Wolf Traut (1486-1520), der mit Albrecht Dürer (1471-1528) zusammenarbeitete, machte Gertner eine glänzende Karriere als Porträtmaler beim bayerischen Adel. Vor allem am Hof des Kurfürsten Otto Heinrich von Pfalz-Neuburg malte er seine schönsten Porträts. In einem konventionellen Stil, der an seine berühmtesten Zeitgenossen Hans Baldung (1485-1545) und Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553) erinnert, verstand es Peter Gertner, deutsche Fürsten in der Pracht ihrer Kostüme zu malen. Doch erst in „Die Kreuzigung“ (1537), die als sein Meisterwerk gilt und heute im Walters Art Museum in Baltimore aufbewahrt wird, erlaubt ihm sein Talent als Porträtmaler, die Akteure der Passion Christi mit Kraft und Gefühl zu charakterisieren. Seine schönsten Porträts werden heute in Heidelberg, München und in den Vereinigten Staaten aufbewahrt. (13013312) (10) Peter Gertner, ca. 1495 Nuremberg – after 1541 PORTRAIT OF A YOUNG WOMAN WITH GOLD CHAINOil on softwood plate, in two panels. 45 x 35.5 cm. Dated “1515” upper left, inscribed upper right. (†) Provenance: Neumeister, Munich, Art Auctions, June 26. 1996, no. 461 (as “attributed to Peter Gertner”). Acquired from Galerie Xavier Goyet, Marseille, on 5 October 2000, from the parents of the present owner. Private collection, Paris.
RefOld13921 Deutscher Maler des frühen 16. Jahrhunderts.BRUSTBILDNIS EINER GUTBÜRGERLICHEN DAME Öl auf Holz. 42,5 x 34 cm.Links oben datiert „1515“, rechts oben Altersangabe der Dargestellten. In dekorativem Rahmen.Das Bildnis nach links der jungen Frau mit hellbraunem Haar, darauf ein schwarzes Samtbarett. Zudem trägt sie ein elegantes Gewand in rötlichen Farbbtönen mit breiterer grüner Bordüre und einem weißen Plisseekragen, der Hals und Dekolleté bedeckt und zudem mit Goldstreifen verziert ist. Mit ihren dunklen Augen blickt sie seitlich aus dem Bild heraus. (†) (1281305) (18)Peter Gertner, Ca. 1495 Nurnberg - after 1541, attributedGerman School early 16th century.HALF-LENGTH PORTRAIT OF A MIDDLE-CLASS WOMAN Oil on panel. 42,5 x 34 cm.Dated “1515” upper left, upper right age of the depicted lady.In decorative frame. (†)
Peter Gertner (? circa 1495- after 1541 Nuremberg) The head of Saint John the Baptist oil on panel, a fragment 19.2 x 44.8cm (7 9/16 x 17 5/8in). For further information on this lot please visit the Bonhams website
PORTRÄT EINER JUNGEN FRAU MIT GOLDKETTE Öl auf Weichholzplatte, in zwei Tafeln. Links oben datiert „1515“, rechts oben bezeichnet „ALTER 20 IAR“. 45 x 35,5 cm. Brustbildnis nach links; das Gesicht mit perfekt gezeichneten Zügen lässt eine entschlossene Persönlichkeit erahnen. Ihre hohe Herkunft lässt sich nicht nur an der Kleidung erkennen, sondern auch an ihrer hochmütigen Haltung und dem geraden und offenen Blick. Ihre Kleidung ist in der Tat die einer reichen Renaissance-Dame, angefangen bei ihrem Kopfschmuck, einer breitkrempigen Baskenmütze, die typisch für die deutsche Mode des frühen 16. Jahrhunderts ist, wie sie insbesondere bei Lucas Cranach dem Älteren, einem Zeitgenossen des Porträtisten, zu sehen ist. Ihr weißes Hemd, fein plissiert und in Gold gegürtet, bedeckt ihren Hals, bevor es im Ausschnitt eines Samtkleides verschwindet. Aber es ist vor allem ihre schwere Goldkette, das einzige offensichtliche Schmuckstück, das der jungen Frau, deren Alter, wie damals üblich, mit 20 Jahren über dem Kopf verraten wird, ihr ganzes Prestige verleiht. Gerahmt in einer Nahaufnahme, gehorcht dieses Porträt den Konventionen des Genres, bei dem die Individualität des Modells durch einen schlichten dunkelgrünen Hintergrund vergrößert wird, der dem Teint Leuchtkraft verleiht. Die subtile Behandlung der Details des Gesichts, wie gemeißelt, bringt dieses Werk näher an die Kunst des Kupferstichs, die im Heiligen Römischen Reich hoch geschätzt wurde. (†) Biografie: Peter Gertner (ca. 1495- nach 1541) ist ein deutscher Porträtmaler, der in Nürnberg geboren wurde. Nach einer wahrscheinlichen Ausbildung bei dem Maler und Kupferstecher Wolf Traut (1486-1520), der mit Albrecht Dürer (1471-1528) zusammenarbeitete, machte Gertner eine glänzende Karriere als Porträtmaler beim bayerischen Adel. Vor allem am Hof des Kurfürsten Otto Heinrich von Pfalz-Neuburg malte er seine schönsten Porträts. In einem konventionellen Stil, der an seine berühmtesten Zeitgenossen Hans Baldung (1485-1545) und Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553) erinnert, verstand es Peter Gertner, deutsche Fürsten in der Pracht ihrer Kostüme zu malen. Doch erst in „Die Kreuzigung“ (1537), die als sein Meisterwerk gilt und heute im Walters Art Museum in Baltimore aufbewahrt wird, erlaubt ihm sein Talent als Porträtmaler, die Akteure der Passion Christi mit Kraft und Gefühl zu charakterisieren. Seine schönsten Porträts werden heute in Heidelberg, München und in den Vereinigten Staaten aufbewahrt. Provenienz Neumeister, München, Kunstauktionen, 26. Juni 1996, Nr. 461 (als „Peter Gertner zugeschrieben“). Erworben von der Galerie Xavier Goyet, Marseille, am 5. Oktober 2000, von den Eltern der heutigen Besitzer. Privatsammlung, Paris. Peter Gertner, ca. 1495 Nuremberg - after 1541, attributed PORTRAIT OF A YOUNG WOMAN WITH GOLD CHAIN Oil on softwood plate, in two panels. Dated “1515” upper left, inscribed “ALTER 20 IAR” upper right. 45 x 35.5 cm. (†) Provenance Neumeister, Munich, Art Auctions, June 26, 1996, no. 461 (as „attributed to Peter Gertner“). Acquired from Galerie Xavier Goyet, Marseille, on 5 October 2000, from the parents of the present owner. Private collection, Paris. (12618813)
PETER GERTNER (c.1495-1540), attribué Madone à l'Enfant Huile sur cuivre Peintre allemand né à Nuremberg, également jardinier, il reçoit une formation probablement de Wolf Traut. Il devient rapidement un portraitiste réputé travaillant d'abord Margrave Kasimir. Après son mariage, il devient peintre de la Cour de Neuburg an der Donau en Bavière pour Susanna von Bayern. Connu pour signer de son monogramme, il sera souvent appelé le Maître PG. Dimensions : 12,7 x 10,4 cm Madonna and Child, oil on copper.
PETER GERTNER (circa 1495/1500-après 1541) Portrait du duc Ernest de Bavière Craie noire, aquarelle et gouache sur vélin préparé (le fond vert peut-être ajouté postérieurement), marouflé sur bois Inscrit de manière illisible en haut a gauche 52,2 x 33,8 cm PROVENANCE: Prince Leopold I von Anhalt-Dessau. Paul Cassirer, Berlin, en 1926. Charles-Albert de Burlet, Berlin. BIBLIOGRAPHIE: L. Fudickar, Die Bildnisskunst der Nürnberger Barthel Beham und Peter Gertner, thèse de doctorat, Munich, 1942, no. 104. K. Löcher, ‘Peter Gertner – ein Nürnberger Meister als Hofmaler des Pfalzgrafen Ottheinrich in Neuburg an der Donau’, Neuburger Kollektaneenblatt, 141, 1993, pp. 83 et 130 note 175. A la fin des années 1530, Peter Gertner, artiste originaire de Nuremberg, a produit une remarquable série de portraits dessinés, tant par leur caractère novateur que par la puissance de leur expression. Exécutés à la même échelle que les tableaux qu’ils préparent, ces modelli consistent en des esquisses rapides à la craie noire et ou à la plume et encre noire représentant le modèle en buste. L’artiste reprend ensuite à la gouache de manière détaillée seulement les têtes, laissant les habits et le fond essentiellement en réserve. Ces esquisses étaient sans doute réalisées d’après nature et ensuite conservées dans l’atelier de Gertner pour y être utilisées comme base à des portraits peints qui pouvaient ainsi être produits à plusieurs exemplaires si nécessaire. Si plusieurs artistes contemporains, en particulier Hans Holbein, suivaient une méthode similaire, Gertner, par les importantes dimensions de ses études et par l’utilisation de la gouache, a créé un ensemble particulièrement original. Une douzaine de ces dessins sont aujourd’hui préservés. Gertner, dont les dates de naissance et de décès demeurent mystérieuses, est une première fois documenté comme actif à Nuremberg en 1521 et ses œuvres datées vont de 1523 à 1541. L’artiste semble avoir été l’élève de Wolf Traut (1481-1520) à Nuremberg. Il reçoit des premières commandes de la part du margrave Kasimir von Brandenburg-Kulmbach et de son épouse Susanna von Bayern. A la mort de son mari en 1527, celle-ci épouse Ottheinrich, duc de Pfalz-Neuburg, qui va devenir le principal, sinon l’unique, commanditaire de Gertner. Le modèle du présent dessin est Ernest de Bavière (1500-1560), membre de la famille Wittelsbach et troisième fils du duc Albert IV de Bavière (1447-1508) et de son épouse Cunégonde, fille de l’Empereur Frédéric III. En 1517, il est nommé administrateur du diocèse de Passau. Opposé à la Réforme, Ernest participe au synode de Mühldork am Inn en 1522 et rejoint, en 1524, l’alliance établie entre les évêques du Sud de l’Allemagne, les ducs de Bavière et l’archiduc Ferdinand pour mettre en œuvre l’édit de Worms interdisant la diffusion et la lecture des écrits de Martin Luther. Il est élu administrateur du diocèse de Salzbourg en 1540. Il s’y montre, semble-t-il, plus indulgent envers les protestants et se concentre sur ses fonctions d’administrateur en introduisant des réformes administratives. Ernest ne fut jamais ordonné prêtre et en 1554 il est obligé par le pape de choisir entre l’ordination et la démission de ses fonctions et c’est cette dernière solution qu’il préfère. En 1549, Ernest avait acquis le comté de Glatz en Silésie (aujourd’hui en Pologne) qui faisait alors partie de la Bohème et il s’y installe de manière définitive en 1556. Jamais marié, il fait légitimer son fils Eustache par le pape Jules III en 1550. Le présent dessin est préparatoire à une peinture, aujourd’hui perdue, mentionnée dans un inventaire, vers 1600, des collections des comtes de Pfalz-Neuburg, qui indique que le modèle (« Ersnt Bischoff zu Bassaw ») y était représenté à l’âge de 34 ans. Le présent dessin ou la peinture perdue servirent à la réalisation d’au moins deux tableaux, tous deux sur bois. Le premier, daté 1536 et aujourd’hui au château de Berchtesgaden, porte une inscription identifiant le modèle et mesure 42,5 x 32,7 cm. Le second mesure 58,8 x 42,5 cm. et était autrefois dans la collection Streber à Munich (K. Löcher, op. cit. 1993, fig. 51). Bien que sur la plupart des portraits dessinés de Peter Gertner, le fond reste blanc, certains, comme le présent dessin, ont étés colorés (voir, par exemple, les portraits du comte de Henneberg au Museum Boymans Van Beuningen [Löcher, op. cit. fig. 13], et du comte Frédéric III de Sponheim et de sa femme, tous deux à la National Gallery de Washington [Löcher, op. cit. figs. 65-66]). Ce dessin, tout comme la plupart des autres portraits dessinés de Gertner aujourd’hui connus, faisait partie d’un recueil relié, une première fois documenté dans les collections du prince Leopold I von Anhalt-Dessau (1676-1747). En 1926, le recueil, qui comprenait à l’origine au moins 22 feuilles, est acquis par le marchand Paul Cassirer qui le démembre et disperse les dessins. During the 1530s, Peter Gertner, an artist from Nuremberg, has produced a remarkable series of highly innovative and extremely powerful portrait studies. Executed on the same scale as the paintings for which they were studies these modelli consisted of rapidly sketched outline drawings of the sitters, bust length, within which only the faces, and in a couple of cases also the hands, are carefully worked up in finely modelled gouache. It is thought that these studies were made from life and then kept by Gertner in his studio to be used as the basis for painted portraits which could be produced in multiple examples if necessary. Although other artists of the day, most famously Holbein, did employ a similar working method, both the scale and the specific media used by Gertner in his portrait studies are highly original. Around a dozen of these astonishing works are known. Gertner is thought to have studied with the Dürer pupil Wolf Traut, who worked in Brandenburg-Ansbach, a connection that may have led to Gertner’s first commissions, which he received in 1521 from the Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach and his wife, Susanna von Bayern. After Kasimir’s death in 1527, his widow married Ottheinrich, Herzog von Pfalz-Neuburg, and Gertner must surely have come with her to the Wittelsbach court at Neuburg an der Donau, where he worked as court painter in the service of Ottheinrich for at least twelve years. The present drawing represents Ernest of Bavaria (1500-1560), member of the Wittelsbach family and third son of Duke Albert IV of Bavaria (1447-1508) and of his wife Kunegund, daughter of the Holy Roman Emperor Frederick III. In 1517, Ernest is named administrator of the diocese of Passau and turned against the supporters of Martin Luther and the Anabaptists. Ernest participates in the provincial synod of Mühldork am Inn in 1522 and joins in 1524 the alliance formed by the bishops of Southern Germany, the dukes of Bavaria and archduke Ferdinand to enforce the Edict of Worms forbidding the diffusion and the reading of Luther’s writings. Ernest was elected as administrator of the diocese of Salzburg in 1540. Even as Archbishop-designate Ernest delayed his ordination. In his will, dated 25 September 1550, he explained that he had never intended to become a priest. He repeatedly asked the Pope for dispensation of the higher orders, but this was finally denied in 1554. The Pope presented him with the choice of being ordained immediately or resignation. Ernest opted to resign on 16 July 1554. When the end of his ecclesiastical career loomed, Ernest purchased the County of Glatz in 1549. Glatz, which is located in Silesia in the actual Poland, was then considered part of Bohemia. Included in the purchase was the Lordship of Hummel, which Ernest gave to his son Eustace on 10 December 1549. Eustace was his illegitimate son, until he was legitimized as a noble descendant of Ernest by Pope Julius III in 1550. Ernest settled permanently in Glatz in 1556 and died there in 1560. A short time later, his body was transferred to Munich and buried in the Wittelsbach crypt in the Church of Our Lady. The present drawing is preparatory to a lost painting mentioned in an inventory drawn around 1600 of the collections of the counts of the Herzog of Pfalz-Neuburg which specifies that the sitter (“Ernst Bischoff zu Bassaw”) was represented at the age of 34. This dates precisely the present work to 1534. The drawing or the lost painting were used to produce at least two other paintings, both on wood. The first one dated 1536 and today in the castle of Berchtesgaden, bears an inscription identifying the sitter and measures 42,5 x 32,7 cm. The second measures 58,8 x 42,5 cm and was formerly in the Streber collection in Munich (K. Löcher, op. cit. 1993, fig. 51). On most of Gertner’s drawn portraits, the background remains blank, but a few show, as in the present drawing, a coloured background (see, for example, the portrait of Graf Henneberg in the Boymans Van Beuningen Museum in Rotterdam and the portraits of Graf Frederick III zu Sponheim and his wife, both at the National Gallery of Art in Washington [Löcher, op. cit., figs. 65-66]). This sheet was, as most of Gertner’s surviving drawings, part of a bound volume first recorded in the collection of Leopold I von Anhalt-Dessau (1676-1747). It originally included more than 22 drawings. In 1926 the Berlin dealer Paul Cassirer acquired and dispersed the volume.
GERTNER, PETER (Nuremberg circa 1495/1500 - after 1541) Portrait of the Count Palatine Philipp, Bischop of Freising. Oil on panel. 58.5 x 42 cm. Provenance: - Prof. Franz Streber (1806-1864) Munich and Tölz - via inheritance to his son, Dr. Ignaz Streber. - Fischer auctions, Lucerne , 28. 11.-2.12.1967, Lot 2146, ill plate 45. - Swiss private collection . GERTNER, PETER (Nürnberg um 1495/1500 - nach 1541) Portrait des Pfalzgrafen Philipp, Bischof von Freising. Öl auf Holz. 58,5 x 42 cm. Provenienz: - Prof. Franz Streber (1806-1864) München und Tölz aus wittelsbachischem Besitz oder Säkularisationsgut, das 1852 in Schleissheim versteigert wurde. - Durch Erbfolge an seinen Sohn, Hofrat Dr. Ignaz Streber. - Auktion Fischer, Luzern , 28.11.-2.12.1967, Los 2146, Abb. Tafel 45. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: Löchner, Kurt: Peter Gertner, Neuburger Kollektaneenblatt, Jahrbuch 141, Neuburg a. d. Donau 1993, S. 5-133, als Abb. 35 auf Seite 64 ganzseitig publiziert. Gutachten: Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte, 17.1.2011. Dieses Portrait eines Herren in kostbarer Kleidung ist ein Werk des fränkischen Malers Peter Gertner, wie bereits von Kurt Löchner publiziert (siehe Literatur) und von Ludwig Meyer bestätigt (Gutachten, 17.1.2011). Der Dargestellte lässt sich als Pfalzgraf Philipp identifizieren, der am 7. Mai 1480 geboren wurde und am 5. Januar 1541 verstarb. Sein Vater war der Kurfürst Philipp der Aufrichtige von der Pfalz (1448 - 1508), seine Mutter, Margarete von Bayern-Landshut (1456 -1501). Löchner hebt hervor, dass Gertner den Pfalzgrafen in charakteristischer Weise darstellt und zwar mit der Adlernase, dem wachen Blick, den verkniffenen schmalen Lippen und dem glattrasierten Kinn (ebd., S. 61). Er erscheint hier als adliger Herr und Fürst, ohne Hinweis auf ein geistliches Amt. Die mit Edelsteinen und Perlen besetzte Borte am Hals und das mit Edelsteinen besetzte Schmuckstück, das an einer Kette über der Brust hängt, lassen keinen Zweifel an seiner fürstlichen Herkunft. Der Pfalzgraf war in mehreren einflussreichen kirchlichen Ämtern, so 1488 Domherr in Mainz, 1491 Domherr in Freising, Würzburg und Augsburg, 1497 Administrator des Bistums Freising, 1499 dort als Bischof und 1517 auch Administrator von Naumburg. Gertner, der für seine Portraitmalerei bekannt ist, lernte wahrscheinlich bei dem Dürerschüler Wolf Traut in Nürnberg, wo er 1521 Meister und Bürger der Stadt wurde. Neben dem Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach und dem Ansbacher Hof, zählten vor allem die Pfälzer Wittelsbacher, darunter der Pfalzgraf Ottheinrich in Neuenburg a. d. Donau zu seinen Auftraggebern für Portraitdarstellungen.
GERTNER, PETER (Nuremberg circa 1495/1500 - after 1541) Portrait of the Count Palatine Philipp, Bischop of Freising. Oil on panel. 58.5 x 42 cm. Provenance: - Prof. Franz Streber (1806-1864) Munich and Tölz - via inheritance to his son, Dr. Ignaz Streber. - Fischer auctions, Lucerne , 28. 11.-2.12.1967, Lot 2146, ill plate 45. - Swiss private collection . GERTNER, PETER (Nürnberg um 1495/1500 - nach 1541) Portrait des Pfalzgrafen Philipp, Bischof von Freising. Öl auf Holz. 58,5 x 42 cm. Provenienz: - Prof. Franz Streber (1806-1864) München und Tölz aus wittelsbachischem Besitz oder Säkularisationsgut, das 1852 in Schleissheim versteigert wurde. - Durch Erbfolge an seinen Sohn, Hofrat Dr. Ignaz Streber. - Auktion Fischer, Luzern , 28. 11.-2.12.1967, Los 2146, Abb. Tafel 45. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: Löchner, Kurt: Peter Gertner, Neuburger Kollektaneenblatt, Jahrbuch 141, Neuburg a. d. Donau 1993, S. 5-133, als Abb. 35 auf Seite 64 ganzseitig publiziert. Gutachten: Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte, 17. 1. 2011. Dieses Portrait eines Herren in kostbarer Kleidung ist ein Werk des fränkischen Malers Peter Gertner, wie bereits von Kurt Löchner publiziert (siehe Literatur) und von Ludwig Meyer bestätigt (Gutachten, 17. 1. 2011). Der Dargestellte lässt sich als Pfalzgraf Philipp identifizieren, der am 7. Mai 1480 geboren wurde und am 5. Januar 1541 verstarb. Sein Vater war der Kurfürst Philipp der Aufrichtige von der Pfalz (1448 - 1508), seine Mutter, Margarete von Bayern-Landshut (1456 -1501). Löchner hebt hervor, dass Gertner den Pfalzgrafen in charakteristischer Weise darstellt und zwar mit der Adlernase, dem wachen Blick, den verkniffenen schmalen Lippen und dem glattrasierten Kinn (ebd., S. 61). Er erscheint hier als adliger Herr und Fürst, ohne Hinweis auf ein geistliches Amt. Die mit Edelsteinen und Perlen besetzte Borte am Hals und das mit Edelsteinen besetzte Schmuckstück, das an einer Kette über der Brust hängt, lassen keinen Zweifel an seiner fürstlichen Herkunft. Der Pfalzgraf war in mehreren einflussreichen kirchlichen Ämtern, so 1488 Domherr in Mainz, 1491 Domherr in Freising, Würzburg und Augsburg, 1497 Administrator des Bistums Freising, 1499 dort als Bischof und 1517 auch Administrator von Naumburg. Gertner, der für seine Portraitmalerei bekannt ist, lernte wahrscheinlich bei dem Dürerschüler Wolf Traut in Nürnberg, wo er 1521 Meister und Bürger der Stadt wurde. Neben dem Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach und dem Ansbacher Hof, zählten vor allem die Pfälzer Wittelsbacher, darunter der Pfalzgraf Ottheinrich in Neuenburg a. d. Donau zu seinen Auftraggebern für Portraitdarstellungen.
Peter Gertner (c. 1495/1500-after 1541 Nuremberg) Portrait of Ludwig von der Pfalz (1502-1532), Count Palatine of Zweibrücken, small half-length in a fur collar and hat; and Portrait of Elisabeth von Hessen (1503-1563), small half-length with a fur collar and headdress the first inscribed 'Pfaltzgraff Lud... zu Zweÿ Brüken' (upper left), the second inscribed 'Pfaltzgraff Ludwigs zu Zweÿ Brüken gemahln' (upper left) black lead, pen and ink, and watercolour with bodycolour on vellum laid down on board 18 3/8 x 13 in. (46.9 x 33 cm) a pair (2)
GERTNER, PETER (Nuremberg circa 1495/1500 - after 1541) Susanne, electoress of the Pfalz as Salome. Oil on panel. 48 x 37 cm. Provenance: - Collection of Herr E. D., Vienna, attributed to the workshop of Cranach. - Fleischman,n art dealership, Munich. - Georg Schäfer collection, Schweinfurt. - Private collection Tokyo. Literature: - Österreichische Kunsttopographie II, die Denkmale der Stadt Wien (11.-21. Bezirk), prepared by Hans Tietze, Vienna 1908, p. 379, No 2, ill. 473. Löcher, Kurt: Bildnismalerei des späten Mittelalters und der Renaissance in Germany, in: Ausst.-Kat. Alttdeutsche Bilder der Smlg. Georg Schäfer, Schweinfurt, 1985, p. 56, ill.10, 11. Max Friedländer has confirmed that the work is by Peter Gernter (1929). CHF 180 000.- / 220 000.- € 116 320.- / 142 160.-