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Alvise Vivarini Sold at Auction Prices

Painter, b. 1445 - d. 1503

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  • Alvise Vivarini, um 1445 Venedig oder Murano – um 1505, Werkstatt
    Dec. 05, 2024

    Alvise Vivarini, um 1445 Venedig oder Murano – um 1505, Werkstatt

    Est: €12,000 - €15,000

    HL. LUDWIG VON TOULOUSE Tempera auf Holz. 126 x 39 cm. In schmalem Profilrahmen. Ausgestattet mit den Insignien eines Bischofs - Mitra und Krummstab – macht der Heilige Ludwig von Toulouse mit seiner behandschuhten linken Hand eine Segensgeste. Mit der anderen Hand hält er den Saum seiner Kasel fest, während er ein Buch umklammert und seinen Krummstab hält. Obwohl keine Inschrift diesen Heiligen benennt, ermöglichen zwei Elemente seine Identifizierung: Die blaue, mit Lilien verzierte Kasel, ein Symbol des französischen Königshauses, weist ihn als Prinzen aus königlichem Blut aus. Zudem zeugt die braune Mönchskutte, die unter der Kasel sichtbar ist, sowie die Kapuze, die seine Schultern bedeckt, von seiner Zugehörigkeit zum Orden der Franziskaner. Anstelle eines Heiligenscheins dient der goldene Hintergrund als Zeichen der Heiligkeit. Heiliger Ludwig von Anjou, auch bekannt als Ludwig von Toulouse (1274-1297), war der Sohn von Karl II., genannt der Lahme, König von Neapel sowie Graf von Provence, Anjou und Maine. Während Karl II. nach einer Seeschlacht gegen König Peter III. von Aragonien, die dazu diente, Sizilien zurückzuerobern, 1282 gefangen genommen wurde, wurde Ludwig gemeinsam mit seinen zwei Brüdern als Austauschpfand für seinen Vater in Gefangenschaft genommen. Ludwig war von tiefer Frömmigkeit und legte das Gelübde ab, in den Orden der Franziskaner einzutreten. Er verzichtete auf seine Thronrechte zugunsten seines jüngeren Bruders Robert. Nach seiner Freilassung im Jahr 1295 trat er in den Franziskanerorden ein. Ein Jahr später, 1296, ernannte ihn Papst Bonifatius VIII. zum Bischof von Toulouse, ein Amt, das er unter der Bedingung annahm, seine Franziskanerkutte beizubehalten. Während seines kurzen Wirkens in Toulouse widmete er all seinen Besitz und die Einkünfte seines Bistums der Unterstützung von Armen und Kranken, denen er demütig sogar an seinem eigenen Tisch diente. Auf dem Weg nach Rom zur Heiligsprechung seines Großonkels Ludwig IX. (Saint Louis) verstarb Ludwig 1297 in seiner Geburtsstadt Brignoles, ausgezehrt durch die Tuberkulose, die ihn seit seiner Gefangenschaft geschwächt hatte. Seine Reliquien wurden zunächst in die Franziskanerkirche von Marseille überführt, bevor sie von den Truppen Alfons V. von Aragonien gestohlen und in der Kathedrale von Valencia in Spanien aufbewahrt wurden. Nach seinem Tod wurden ihm Wunder zugeschrieben, und am 17. April 1317 wurde er von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen. Heiliger Ludwig von Toulouse wurde sehr verehrt und oft dargestellt, wobei das bekannteste Werk das Altarbild von Simone Martini ist. Dieses Werk, das im Jahr seiner Heiligsprechung auf Auftrag von Robert von Anjou, König von Neapel, entstand, zeigt den König kniend und von seinem Bruder gekrönt. Während der Heilige in Martinis Altarbild im zentralen Panel auf einem Thron dargestellt wird, zeigt unsere Tafel mit ihrer länglichen Komposition, dass es sich um einen Seitenflügel eines mehrteiligen Altarbildes handelt, das mehrere Tafeln um ein zentrales Bild gruppierte. Die Familie Vivarini aus Padua arbeitete in Murano von den 1440er Jahren bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Antonio Vivarini (1415-1480), der Älteste der Dynastie, ist bekannt dafür, dass er gemeinsam mit seinem Schwager Giovanni d’Alemagna (1411-1450) Teile der Ovetari-Kapelle in der Kirche der Eremitani in Padua freskierte. Antonio malte mehrmals Tafeln, die den heiligen Ludwig von Toulouse darstellten, von denen zwei im Louvre aufbewahrt werden. Bartolomeo Vivarini (1432-1499), Antonios Bruder, trat 1450 in das Unternehmen ein und entwickelte den Stil der Werkstatt hin zur internationalen Gotik. Gemeinsam arbeiteten sie am Kartäuserkloster von Bologna und an der Kirche San Francesco in Padua. Vivarini war der letzte Vertreter der bekannten venezianischen Malerdynastie des Quattrocento. Als Sohn des Antonio da Murano Vivarini (um 1415-1476) und Neffe des Bartolomeo Vivarini (um 1432-um 1499), aber auch des Giovanni d’Alemagna (gest. 1450) setzte er die Tradition fort. Vermutlich war er auch der Lehrer des berühmten Jacopo de Barbari (1440-um 1516). (14117514) (13) Alvise Vivarini, ca. 1445 Venice or Murano – ca. 1505, workshop of SAINT LOUIS OF TOULOUSE Tempera on panel. 126 x 39 cm. Equipped with the insignia of a bishop, a mitre and crozier, Saint Louis of Toulouse makes a gesture of blessing with his gloved left hand. In his other hand he holds the hem of his chasuble while clutching a book and holding his crozier. The Vivarini family of Padua was active in Murano from the 1440s to the beginning of the 16th century. Antonio Vivarini (1415 - 1480), the eldest of the dynasty and his brother-in-law Giovanni d’Alemagna (1411 - 1450) are known to have frescoed parts of the Ovetari Chapel in the Church of the Eremitani in Padua. Antonio painted several panels depicting Saint Louis of Toulouse, two of which are held at the Louvre. Bartolomeo Vivarini (1432 - 1499), Antonio’s brother, joined the family business in 1450 and developed the workshop’s style towards international Gothic. They collaborated on the decoration of the Carthusian monastery of Bologna and the church of San Francesco in Padua. (†)

    Hampel Fine Art Auctions
  • Alvise Luigi Vivarini, um 1445 Venedig oder Murano – um 1505
    Dec. 08, 2022

    Alvise Luigi Vivarini, um 1445 Venedig oder Murano – um 1505

    Est: €50,000 - €65,000

    MADONNA MIT DEM KIND Tempera und Öl auf Holz. Parkettiert. 67 x 51 cm. Beigegeben eine Expertise von Mauro U. Lucco, Bazzano, datiert 15. Oktober 2015 sowie eine umfangreiche Dokumentation mit ausführlicher Bildvergleichsdarstellung. Zweifellos kann das Gemälde als bedeutendes Beispiel des Madonnen-Andachtsbildes der italienischen Renaissance insgesamt bezeichnet werden. Der schon zu seinen Lebzeiten gefeierte Meister Alvise Vivarini war ein bedeutender Vertreter obersten Ranges der venezianischen Malerei seiner Zeit. Das Werk zeichnet sich jedoch nicht nur durch den Ruhm seines Schöpfers aus, sondern auch wegen seiner ästhetischen Qualität. Nicht zuletzt hat das Gemälde eine bedeutende Provenienz vorzuweisen. Der Bildtypus war in Venedig traditionell vorgegeben, nicht zuletzt durch Werke des Giovanni Bellini (um 1430-1516). Noch in der Amsterdamer Ausstellung 1934 war das Bild als ein Werk des Venezianers Marco Basaiti (um 1470-um 1535) gesehen, bevor es 1956 durch Michel Laclotte, dann 1962 durch Rodolfo Pallucchini dem Werk Alvises zugeordnet werden konnte, aufgrund von Vergleichen u. a. mit der „Sacra Conversazione“ in Sankt Petersburg, danach auch mit weiteren Werken wie der „Assunta“ in der Kirche Santi Felice e Fortunato di Noale. Vivarini war der letzte Vertreter der bekannten venezianischen Malerdynastie des Quattrocento. Als Sohn des Antonio da Murano Vivarini (um 1415-1476) und Neffe des Bartolomeo Vivarini (um 1432-um 1499), aber auch des Giovanni d´Alemagna (gest. 1450) setzte er die Tradition fort. Vermutlich war er auch der Lehrer des berühmten Jacopo de Barbari (1440-um 1516). Im Gemälde wird Maria auch hier, dem Bildtypus gemäß, im Halbbildnis wiedergegeben, in einem loggienartig zu denkenden Raum, vor einem senkrecht ziehenden Tuch im Hintergrund, in einer Stilstufe davor meist mit Brokatmusterung, hier jedoch durch einheitliches Grün ersetzt, das das Haupt der Maria mehr zur Geltung bringt. Der schwarze Raumhintergrund beruhigt die Darstellung. Komplementär zum grünen Tuch erscheint hier der Mantel in Rot, was von der Tradition mutig abweicht, bedenkt man, dass der Mantel stets blau dargestellt wird. Der landschaftliche Ausblick links, mit Burganlage und Stadt an einem Flusslauf, lässt das Andachtsbild lebendig erscheinen. Im Arm der Mutter sehen wir das Kind schräg sitzend, sein Blick nach links gilt jedoch scheinbar einer Erscheinung außerhalb des Bildes. Auch dies ist für den Bildtypus dieser Zeit bereits ein ungewöhnlicher Vorgriff auf spätere Bildauffassungen. Die Raffinesse der Farbkomposition zeigt sich darin, dass nun das Rot des Marienmantels und der Frucht im Kinderhändchen von dem Grün des Tuchs auf der Steinbrüstung und im Hintergrund umspielt wird. Die Nachdenklichkeit im Gesicht der Maria und den unruhigen interessierten Seitenblick des Kindes hat der Maler ausdrucksstark verlebendigt. Verso auf dem Ädikularahmen: Sammlungsetikett „Collectie Goudstikker / Amsterdam Heerensgracht, No. „1295“ (handschriftlich)“. Ferner: Gedruckter Aufkleber „Stichting Nederlandsch Kunstbezit“ mit Inventarnummer 47. Aufkleber „Dienst voor’s Rijks Verspreide Kunstvoorwerken S’Gravenhage“ Inventarnummer 47. Provenienz: Das Gemälde entstammt der bekannten Pariser Sammlung Mori, einst gemeinsamer Besitz von Jaques Goudstikker, Amsterdam, halbanteiliger Rathgeber, Berlin. Im Juni 1940 wurde das Gemälde von der Nazi-Besatzungsbehörde enteignet, durch die Alliierten 1945 jedoch wieder aus dem Raub befreit und unter die Schirmherrschaft der Holländischen Regierung gestellt. Im Februar 2006 wurde das Bild an die Eigentümerin, die Erbin von Jacques Goudstikker, Marei von Saher New York, N.Y. restituiert. Anmerkung: Das Bild wurde kurz vor 1920 durch Jacques Goudstikker (1897-1940) erworben. Er entstammte einer einer Kunsthändlerfamilie, die 1845 die Firma gegründet und eine umfangreiche Sammlung aufgebaut hatte. Die Sammlung zählte zu den wichtigsten der Niederlande und wohl auch Europas. Die Kunsthandlung mit Stammhaus in Amsterdam führte auch zeitgenössische Werke, etwa von Vincent Van Gogh (1853-1890), Piet Mondrian (1872-1944) oder Kees van Dongen (1877-1968), veranstaltete aber auch Festkonzerte (das letzte mit dem weltberühmten Pablo Casals (1876-1973). Die Einkünfte kamen Wohltätigkeitszwecken zugute. Goudstikker verstarb auf der Flucht ins Exil an Bord der Bedegraven. 1941 wurde die Sammlung durch Hermann Göring persönlich geplündert, manche der Werke an Hitler weitergegeben. Nach 1945 kam ein Teil der Sammlung in den Besitz des niederländischen Staates. Die Erbin Desi Goudstikker prozessierte sieben Jahre um die Herausgabe der Bilder, jedoch nur mit Teilerfolg. Erst 1998 konnte die Schwiegertochter Saher-Langenbein erneut Ansprüche geltend machen. (Siehe dazu: Pieter den Hollander und Melissa Müller, Jacques Goudstikker. 1897-1940, in: Melissa Müller und Monika Tatzkow, Verlorene Bilder. Verlorene Leben. Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde, 2. Auflage München 2009.) Literatur: Catalogue de la Collection Goudstikker d’Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28. La Haye, November 1924, Den Haag. Italiaansche Kunst in Nederlandsch besitz, Amsterdam 1934, n. 20. Raimond van Marle, La pittura all’Esposizione d’arte antica italiana di Amsterdam, i Veneziani, in: Bollettino d´Arte, XXVIII, März 1935, S. 391. Michel Laclotte, De Giotto á Bellini, Paris 1956, S. 124. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e I Belliniani, Venezia 1962, Vol. 1, S. 303, MB 118. Rodolfo Pallucchini, I Vivarini (Antonio, Bartolomeo, Alvise), Venedig 1962, S. 140. Bernard Bonario, Marco Basaiti: a Study of the Venetian Painter and a Catalogue of His Works. Ph.D. Diss. Univ. of Michigan, ed. 1983, S. 230. H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen, in: H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen van Asperen de Boer, Jong-Jansen, C. Wiethoffe eds., The early Venetian Painting in Holland, Maarsen 1978, S. 45-49, n. 6. Vedere fino in fondo. Risultati di esperienze tecnico-scientifiche condotte su dipinti veneziani, Florenz 1978 (Inst. Univ. Olandese di Storia dell’Arte), S. 18 ff. F. Zeri, Recensione a „The Early Venetian Paintings in Holland“, in: Antologia di Belle Arti, Ausgabe 7-8. S. 316. A. Conti, Mostre fino in fondo, in: Prospettiva, 1979, 16, S. 18. Christopher Wright, Paintings in Dutch Museums, Amsterdam 1980, S. 20. John Steer, Alvise Vivarini. His Art and Influence, Cambridge 1982, S. 185 ff. Mauro Lucco, Venezia fra Quattro e Cinquecento, in Storia dell’Arte Italiana, Enaudi, Vol. V., Turin 1983, S. 456, Abb. 326. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e i Belliniani. III Suppl. e Ampliamenti, Hildesheim, Zürich und New York 1991, S. 98. N. MB. 118. Old Master Paintings. An Illustrated Summary Catalogue. Rijksdienst Beeldende Kunst/The Nederlandish Office for Fine Arts, Zwolle und Den Haag 1992, S. 36. D. H. van Wegen, A.A.M. Quick (Hrsg.), Bonnefantenmuseum, Maastricht 1995, S. 177. C.E. de Jong-Jansen, Catalogue of the Italian Paintings in the Bonnefantenmuseum Maastricht 1995, S. 126 f., Nr. 61. Ausstellungen: 1924, Den Haag, Catalogue de la Collection Goudstikker d´Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28 La Haye, Nov. 1924, Nr. 2 m. Ill. 11.05 - 01.10.1934, Amsterdam, Stedelijk Museum, Italiaansche kunst in Nederlands bezit, Nr. 20. (13300573) (2) (11) Alvise Luigi Vivarini, ca. 1445 Venice or Murano – ca. 1505 MADONNA AND CHILD Tempera and oil on panel. Parquetted. 67 x 51 cm. Accompanied by an expert’s report by Mauro U. Lucco, Bazzano, dated 15 October 2015 as well as detailed report with elaborate account of image comparisons is enclosed. This painting can undoubtedly be considered as an important example of a devotional Madonna picture of the Italian Renaissance in general. The painting not only stands out due to its creator Alvise Vivarini, a famous and high-ranking exponent of Venetian art and celebrated during his lifetime, but also due to its aesthetic quality. The painting is of distinct provenance. On aedicule frame on the reverse: Collection label “Collectie Goudstikker / Amsterdam Heerensgracht, No. (handwritten) ‘1295‘)”. Furthermore: printed label “Stichting Nederlandsch Kunstbezit“ with inventory no. 47. Label “Dienst voor’s Rijks Verspreide Kunstvoorwerken S’Gravenhage” inventory no. 47. Provenance: The painting originates from the famous Parisian Mori Collection, once jointly owned by Jacques Goudstikker, Amsterdam and partly by Rathgeber, Berlin. The painting was seized by the occupying Nazi authorities in June 1940 and restored by the allies in 1945 consigning it to the patronage of the Dutch government. The painting was restored to its owner, the heiress of Jacques Goudstikker, Marei von Saher New York, New York February 2006. Literature: Catalogue de la Collection Goudstikker d’Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28. La Haye, November 1924, Den Haag. Italiaansche Kunst in Nederlandsch besitz, Amsterdam 1934, n. 20. Raimond van Marle, La pittura all’Esposizione d’arte antica italiana di Amsterdam, i Veneziani, in: Bollettino d’Arte, XXVIII, March 1935, p. 391. Michel Laclotte, De Giotto á Bellini, Paris 1956, p. 124. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e I Belliniani, Venezia 1962, Vol. 1, p. 303, MB 118. Rodolfo Pallucchini, I Vivarini (Antonio, Bartolomeo, Alvise), Venedig 1962, p. 140. Bernard Bonario, Marco Basaiti: a Study of the Venetian Painter and a Catalogue of His Works. Ph. D. Diss. Univ. of Michigan, ed. 1983, p. 230. H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen, in: H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen van Asperen de Boer, Jong-Jansen, C. Wiethoffe eds., The early Venetian Painting in Holland, Maarsen 1978, pp. 45-49, n. 6. Vedere fino in fondo. Risultati di esperienze tecnico-scientifiche condotte su dipinti veneziani, Florenz 1978 (Inst. Univ. Olandese di Storia dell’Arte), pp. 18. F. Zeri, Recensione a “The Early Venetian Paintings in Holland“, in: Antologia di Belle Arti ed. 7-8. p. 316. A. Conti, Mostre fino in fondo, in: “Prospettiva“, 1979, 16, p. 18. Christopher Wright, Paintings in Dutch Museums, Amsterdam 1980, p. 20. John Steer, Alvise Vivarini. His Art and Influence, Cambridge 1982, pp. 185. Mauro Lucco, Venezia fra Quattro e Cinquecento, in Storia dell’Arte Italiana, Enaudi, Vol. V., Turin 1983, p. 456, ill. 326. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e i Belliniani. III Suppl. e Ampliamenti, Hildesheim, Zürich und New York 1991, p. 98. N. MB. 118. Old Master Paintings. An Illustrated Summary Catalogue. Rijksdienst Beeldende Kunst/The Nederlandish Office for Fine Arts, Zwolle und Den Haag 1992, p. 36. D. H. van Wegen, A.A.M. Quick (ed.), Bonnefantenmuseum, Maastricht 1995, p. 177. C.E. de Jong-Jansen, Catalogue of the Italian Paintings in the Bonnefantenmuseum Maastricht 1995, pp. 126., no. 61. Exhibitions: 1924, Den Haag, Catalogue de la Collection Goudstikker d’Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28 La Haye, Nov. 1924, Nr. 2 m. Ill. 11.05 - 01.10.1934, Amsterdam, Stedelijk Museum, Italiaansche kunst in Nederlands bezit, Nr. 20.

    Hampel Fine Art Auctions
  • Alvise Luigi Vivarini, um 1445 Venedig oder Murano – um 1505
    Sep. 22, 2022

    Alvise Luigi Vivarini, um 1445 Venedig oder Murano – um 1505

    Est: €60,000 - €90,000

    MADONNA MIT DEM KIND Tempera und Öl auf Holz. Parkettiert. 67 x 51 cm. Beigegeben eine Expertise von Mauro U. Lucco, Bazzano, datiert 15. Oktober 2015 sowie eine umfangreiche Dokumentation mit ausführlicher Bildvergleichsdarstellung. Zweifellos kann das Gemälde als bedeutendes Beispiel des Madonnen-Andachtsbildes der italienischen Renaissance insgesamt bezeichnet werden. Der schon zu seinen Lebzeiten gefeierte Meister Alvise Vivarini war ein bedeutender Vertreter obersten Ranges der venezianischen Malerei seiner Zeit. Das Werk zeichnet sich jedoch nicht nur durch den Ruhm seines Schöpfers aus, sondern auch wegen seiner ästhetischen Qualität. Nicht zuletzt hat das Gemälde eine bedeutende Provenienz vorzuweisen. Der Bildtypus war in Venedig traditionell vorgegeben, nicht zuletzt durch Werke des Giovanni Bellini (um 1430-1516). Noch in der Amsterdamer Ausstellung 1934 war das Bild als ein Werk des Venezianers Marco Basaiti (um 1470-um 1535) gesehen, bevor es 1956 durch Michel Laclotte, dann 1962 durch Rodolfo Pallucchini dem Werk Alvises zugeordnet werden konnte, aufgrund von Vergleichen u. a. mit der „Sacra Conversazione“ in Sankt Petersburg, danach auch mit weiteren Werken wie der „Assunta“ in der Kirche Santi Felice e Fortunato di Noale. Vivarini war der letzte Vertreter der bekannten venezianischen Malerdynastie des Quattrocento. Als Sohn des Antonio da Murano Vivarini (um 1415-1476) und Neffe des Bartolomeo Vivarini (um 1432-um 1499), aber auch des Giovanni d´Alemagna (gest. 1450) setzte er die Tradition fort. Vermutlich war er auch der Lehrer des berühmten Jacopo de Barbari (1440-um 1516). Im Gemälde wird Maria auch hier, dem Bildtypus gemäß, im Halbbildnis wiedergegeben, in einem loggienartig zu denkenden Raum, vor einem senkrecht ziehenden Tuch im Hintergrund, in einer Stilstufe davor meist mit Brokatmusterung, hier jedoch durch einheitliches Grün ersetzt, das das Haupt der Maria mehr zur Geltung bringt. Der schwarze Raumhintergrund beruhigt die Darstellung. Komplementär zum grünen Tuch erscheint hier der Mantel in Rot, was von der Tradition mutig abweicht, bedenkt man, dass der Mantel stets blau dargestellt wird. Der landschaftliche Ausblick links, mit Burganlage und Stadt an einem Flusslauf, lässt das Andachtsbild lebendig erscheinen. Im Arm der Mutter sehen wir das Kind schräg sitzend, sein Blick nach links gilt jedoch scheinbar einer Erscheinung außerhalb des Bildes. Auch dies ist für den Bildtypus dieser Zeit bereits ein ungewöhnlicher Vorgriff auf spätere Bildauffassungen. Die Raffinesse der Farbkomposition zeigt sich darin, dass nun das Rot des Marienmantels und der Frucht im Kinderhändchen von dem Grün des Tuchs auf der Steinbrüstung und im Hintergrund umspielt wird. Die Nachdenklichkeit im Gesicht der Maria und den unruhigen interessierten Seitenblick des Kindes hat der Maler ausdrucksstark verlebendigt. Verso auf dem Ädikularahmen: Sammlungsetikett „Collectie Goudstikker / Amsterdam Heerensgracht, No. „1295“ (handschriftlich)“. Ferner: Gedruckter Aufkleber „Stichting Nederlandsch Kunstbezit“ mit Inventarnummer 47. Aufkleber „Dienst voor‘s Rijks Verspreide Kunstvoorwerken S‘Gravenhage“ Inventarnummer 47. Provenienz: Das Gemälde entstammt der bekannten Pariser Sammlung Mori, einst gemeinsamer Besitz von Jaques Goudstikker, Amsterdam, halbanteiliger Rathgeber, Berlin. Im Juni 1940 wurde das Gemälde von der Nazi-Besatzungsbehörde enteignet, durch die Alliierten 1945 jedoch wieder aus dem Raub befreit und unter die Schirmherrschaft der Holländischen Regierung gestellt. Im Februar 2006 wurde das Bild an die Eigentümerin, die Erbin von Jacques Goudstikker, Marei von Saher New York, N.Y. restituiert. Anmerkung: Das Bild wurde kurz vor 1920 durch Jacques Goudstikker (1897-1940) erworben. Er entstammte einer einer Kunsthändlerfamilie, die 1845 die Firma gegründet und eine umfangreiche Sammlung aufgebaut hatte. Die Sammlung zählte zu den wichtigsten der Niederlande und wohl auch Europas. Die Kunsthandlung mit Stammhaus in Amsterdam führte auch zeitgenössische Werke, etwa von Vincent Van Gogh (1853-1890), Piet Mondrian (1872-1944) oder Kees van Dongen (1877-1968), veranstaltete aber auch Festkonzerte (das letzte mit dem weltberühmten Pablo Casals (1876-1973). Die Einkünfte kamen Wohltätigkeitszwecken zugute. Goudstikker verstarb auf der Flucht ins Exil an Bord der Bedegraven. 1941 wurde die Sammlung durch Hermann Göring persönlich geplündert, manche der Werke an Hitler weitergegeben. Nach 1945 kam ein Teil der Sammlung in den Besitz des niederländischen Staates. Die Erbin Desi Goudstikker prozessierte sieben Jahre um die Herausgabe der Bilder, jedoch nur mit Teilerfolg. Erst 1998 konnte die Schwiegertochter Saher-Langenbein erneut Ansprüche geltend machen. (Siehe dazu: Pieter den Hollander und Melissa Müller, Jacques Goudstikker. 1897-1940, in: Melissa Müller und Monika Tatzkow, Verlorene Bilder. Verlorene Leben. Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde, 2. Auflage München 2009.) Literatur: Catalogue de la Collection Goudstikker d‘Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28. La Haye, November 1924, Den Haag. Italiaansche Kunst in Nederlandsch besitz, Amsterdam 1934, n. 20. Raimond van Marle, La pittura all‘Esposizione d‘arte antica italiana di Amsterdam, i Veneziani, in: Bollettino d´Arte, XXVIII, März 1935, S. 391. Michel Laclotte, De Giotto á Bellini, Paris 1956, S. 124. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e I Belliniani, Venezia 1962, Vol. 1, S. 303, MB 118. Rodolfo Pallucchini, I Vivarini (Antonio, Bartolomeo, Alvise), Venedig 1962, S. 140. Bernard Bonario, Marco Basaiti: a Study of the Venetian Painter and a Catalogue of His Works. Ph.D. Diss. Univ. of Michigan, ed. 1983, S. 230. H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen, in: H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen van Asperen de Boer, Jong-Jansen, C. Wiethoffe eds., The early Venetian Painting in Holland, Maarsen 1978, S. 45-49, n. 6. Vedere fino in fondo. Risultati di esperienze tecnico-scientifiche condotte su dipinti veneziani, Florenz 1978 (Inst. Univ. Olandese di Storia dell‘Arte), S. 18 ff. F. Zeri, Recensione a „The Early Venetian Paintings in Holland“, in: Antologia di Belle Arti, Ausgabe 7-8. S. 316. A. Conti, Mostre fino in fondo, in: Prospettiva, 1979, 16, S. 18. Christopher Wright, Paintings in Dutch Museums, Amsterdam 1980, S. 20. John Steer, Alvise Vivarini. His Art and Influence, Cambridge 1982, S. 185 ff. Mauro Lucco, Venezia fra Quattro e Cinquecento, in Storia dell'Arte Italiana, Enaudi, Vol. V., Turin 1983, S. 456, Abb. 326. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e i Belliniani. III Suppl. e Ampliamenti, Hildesheim, Zürich und New York 1991, S. 98. N. MB. 118. Old Master Paintings. An Illustrated Summary Catalogue. Rijksdienst Beeldende Kunst/The Nederlandish Office for Fine Arts, Zwolle und Den Haag 1992, S. 36. D. H. van Wegen, A.A.M. Quick (Hrsg.), Bonnefantenmuseum, Maastricht 1995, S. 177. C.E. de Jong-Jansen, Catalogue of the Italian Paintings in the Bonnefantenmuseum Maastricht 1995, S. 126 f., Nr. 61. Ausstellungen: 1924, Den Haag, Catalogue de la Collection Goudstikker d´Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28 La Haye, Nov. 1924, Nr. 2 m. Ill. 11.05 - 01.10.1934, Amsterdam, Stedelijk Museum, Italiaansche kunst in Nederlands bezit, Nr. 20. (13300573) (2) (11) Alvise Luigi Vivarini, ca. 1445 Venice or Murano – ca. 1505 MADONNA AND CHILD Tempera and oil on panel. Parquetted. 67 x 51 cm. Accompanied by an expert’s report by Mauro U. Lucco, Bazzano, dated 15 October 2015 as well as detailed report with elaborate account of image comparisons is enclosed. This painting can undoubtedly be considered as an important example of a devotional Madonna picture of the Italian Renaissance in general. The painting not only stands out due to its creator Alvise Vivarini, a famous and high-ranking exponent of Venetian art and celebrated during his lifetime, but also due to its aesthetic quality. The painting is of distinct provenance. On aedicule frame on the reverse: Collection label “Collectie Goudstikker / Amsterdam Heerensgracht, No. (handwritten)”1295”)”. Furthermore: printed label “Stichting Nederlandsch Kunstbezit” with inventory no. 47. Label “Dienst voor’s Rijks Verspreide Kunstvoorwerken S’Gravenhage” inventory no. 47. Provenance: The painting originates from the famous Parisian Mori Collection, once jointly owned by Jacques Goudstikker, Amsterdam and partly by Rathgeber, Berlin. The painting was seized by the occupying Nazi authorities in June 1940 and restored by the allies in 1945 consigning it to the patronage of the Dutch government. The painting was restored to its owner, the heiress of Jacques Goudstikker, Marei von Saher New York, N.Y, in February 2006. Literature: Catalogue de la Collection Goudstikker d’Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28. La Haye, November 1924, Den Haag. Italiaansche Kunst in Nederlandsch besitz, Amsterdam 1934, n. 20. Raimond van Marle, La pittura all’Esposizione d’arte antica italiana di Amsterdam, i Veneziani, in: Bollettino d’Arte, XXVIII, March 1935, p. 391. Michel Laclotte, De Giotto á Bellini, Paris 1956, p. 124. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e I Belliniani, Venezia 1962, Vol. 1, p. 303, MB 118. Rodolfo Pallucchini, I Vivarini (Antonio, Bartolomeo, Alvise), Venedig 1962, p. 140. Bernard Bonario, Marco Basaiti: a Study of the Venetian Painter and a Catalogue of His Works. Ph.D. Diss. Univ. of Michigan, ed. 1983, p. 230. H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen, in: H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen van Asperen de Boer, Jong-Jansen, C. Wiethoffe eds., The early Venetian Painting in Holland, Maarsen 1978, pp. 45-49, n. 6. Vedere fino in fondo. Risultati di esperienze tecnico-scientifiche condotte su dipinti veneziani, Florenz 1978 (Inst. Univ. Olandese di Storia dell’Arte), pp. 18. F. Zeri, Recensione a “The Early Venetian Paintings in Holland”, in: Antologia di Belle Arti ed. 7-8. p. 316. A. Conti, Mostre fino in fondo, in: “Prospettiva”, 1979, 16, p. 18. Christopher Wright, Paintings in Dutch Museums, Amsterdam 1980, p. 20. John Steer, Alvise Vivarini. His Art and Influence, Cambridge 1982, pp. 185. Mauro Lucco, Venezia fra Quattro e Cinquecento, in Storia dell’Arte Italiana, Enaudi, Vol. V., Turin 1983, p. 456, ill. 326. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e i Belliniani. III Suppl. e Ampliamenti, Hildesheim, Zürich und New York 1991, p. 98. N. MB. 118. Old Master Paintings. An Illustrated Summary Catalogue. Rijksdienst Beeldende Kunst/The Nederlandish Office for Fine Arts, Zwolle und Den Haag 1992, p. 36. D. H. van Wegen, A.A.M. Quick (ed.), Bonnefantenmuseum, Maastricht 1995, p. 177. C.E. de Jong-Jansen, Catalogue of the Italian Paintings in the Bonnefantenmuseum Maastricht 1995, pp. 126., no. 61. Exhibitions: 1924, Den Haag, Catalogue de la Collection Goudstikker d’Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28 La Haye, Nov. 1924, Nr. 2 m. Ill. 11.05 - 01.10.1934, Amsterdam, Stedelijk Museum, Italiaansche kunst in Nederlands bezit, Nr. 20.

    Hampel Fine Art Auctions
  • ALVISE VIVARINI (VENICE 1446-1502) Salvator Mundi oil on panel 21 1/4 x 15
    Jun. 09, 2022

    ALVISE VIVARINI (VENICE 1446-1502) Salvator Mundi oil on panel 21 1/4 x 15

    Est: $300,000 - $500,000

    ALVISE VIVARINI (VENICE 1446-1502) Salvator Mundi oil on panel 21 1/4 x 15 1/2 in. (53.9 x 39.4 cm.)

    Christie's
  • Alvise Vivarini, um 1445 Venedig oder Murano - um 1505
    Dec. 03, 2020

    Alvise Vivarini, um 1445 Venedig oder Murano - um 1505

    Est: €80,000 - €120,000

    MADONNA MIT DEM KIND - DIE „GOUDSTIKKER-MADONNA“ Tempera und Öl auf Holz. Parkettiert. 67 x 51 cm. Beigegeben eine Expertise von Mauro U. Lucco, Bazzano, datiert 15. Oktober 2015, sowie eine umfangreiche Dokumentation mit ausführlicher Bildvergleichsdarstellung. Zweifellos kann das Gemälde als bedeutendes Beispiel des Madonnen-Andachtsbildes der italienischen Renaissance insgesamt bezeichnet werden. Der schon zu seinen Lebzeiten gefeierte Meister Alvise Vivarini war ein bedeutender Vertreter obersten Ranges der venezianischen Malerei seiner Zeit. Das Werk zeichnet sich jedoch nicht nur durch den Ruhm seines Schöpfers aus, sondern auch wegen seiner ästhetischen Qualität. Nicht zuletzt hat das Gemälde eine bedeutende Provenienz vorzuweisen. Der Bildtypus war in Venedig traditionell vorgegeben, nicht zuletzt durch Werke des Giovanni Bellini (um 1430-1516). Noch in der Amsterdamer Ausstellung 1934 war das Bild als ein Werk des Venezianers Marco Basaiti (um 1470-um 1535) gesehen, bevor es 1956 durch Michel Laclotte, dann 1962 durch Rodolfo Pallucchini dem Werk Alvises zugeordnet werden konnte, aufgrund von Vergleichen u. a. mit der „Sacra Conversazione“ in Sankt Petersburg, danach auch mit weiteren Werken wie der „Assunta“ in der Kirche Santi Felice e Fortunato di Noale. Vivarini war der letzte Vertreter der bekannten venezianischen Malerdynastie des Quattrocento. Als Sohn des Antonio da Murano Vivarini (um 1415-1476) und Neffe des Bartolomeo Vivarini (um 1432-um 1499), aber auch des Giovanni d´Alemagna (gest. 1450) setzte er die Tradition fort. Vermutlich war er auch der Lehrer des berühmten Jacopo de Barbari (1440-um 1516). Im Gemälde wird Maria auch hier, dem Bildtypus gemäß, im Halbbildnis wiedergegeben, in einem loggienartig zu denkenden Raum, vor einem senkrecht ziehenden Tuch im Hintergrund, in einer Stilstufe davor meist mit Brokatmusterung, hier jedoch durch einheitliches Grün ersetzt, das das Haupt der Maria mehr zur Geltung bringt. Der schwarze Raumhintergrund beruhigt die Darstellung. Komplementär zum grünen Tuch erscheint hier der Mantel in Rot, was von der Tradition mutig abweicht, bedenkt man, dass der Mantel stets blau dargestellt wird. Der landschaftliche Ausblick links, mit Burganlage und Stadt an einem Flusslauf, lässt das Andachtsbild lebendig erscheinen. Im Arm der Mutter sehen wir das Kind schräg sitzend, sein Blick nach links gilt jedoch scheinbar einer Erscheinung außerhalb des Bildes. Auch dies ist für den Bildtypus dieser Zeit bereits ein ungewöhnlicher Vorgriff auf spätere Bildauffassungen. Die Raffinesse der Farbkomposition zeigt sich darin, dass nun das Rot des Marienmantels und der Frucht im Kinderhändchen von dem Grün des Tuchs auf der Steinbrüstung und im Hintergrund umspielt wird. Die Nachdenklichkeit im Gesicht der Maria und den unruhigen interessierten Seitenblick des Kindes hat der Maler ausdrucksstark verlebendigt. Verso auf dem Ädikularahmen: Sammlungsetikett „Collectie Goudstikker / Amsterdam Heerensgracht, No. „1295“ (handschriftlich). Ferner: Gedruckter Aufkleber „Stichting Nederlandsch Kunstbezit“ mit Inventarnummer 47. Aufkleber „Dienst voor ´s Rijks Verspreide Kunstvoorwerken S‘Gravenhage“ Inventarnummer 47. Provenienz: Das Gemälde entstammt der bekannten Pariser Sammlung Mori, einst gemeinsamer Besitz von Jaques Goudstikker, Amsterdam, halbanteiliger Rathgeber, Berlin. Im Juni 1940 wurde das Gemälde von der Nazi-Besatzungsbehörde enteignet, durch die Alliierten 1945 jedoch wieder aus dem Raub befreit und unter die Schirmherrschaft der Holländischen Regierung gestellt. Im Februar 2006 wurde das Bild an die Eigentümerin, die Erbin von Jacques Goudstikker, Marei von Saher New York, N.Y. restituiert. Details: Das Bild wurde kurz vor 1920 durch Jacques Goudstikker (1897-1940) erworben. Er entstammte einer einer Kunsthändlerfamilie, die 1845 die Firma gegründet und eine umfangreiche Sammlung aufgebaut hatte. Die Sammlung zählte zu den wichtigsten der Niederlande und wohl auch Europas. Die Kunsthandlung mit Stammhaus in Amsterdam führte auch zeitgenössische Werke, etwa von Vincent Van Gogh (1853-1890), Piet Mondrian (1872-1944) oder Kees van Dongen (1877-1968), veranstaltete aber auch Festkonzerte (das letzte mit dem weltberühmten Pablo Casals (1876-1973)). Die Einkünfte kamen Wohltätigkeitszwecken zugute. Goudstikker verstarb auf der Flucht ins Exil an Bord der Bedegraven. 1941 wurde die Sammlung durch Hermann Göring persönlich geplündert, manche der Werke an Hitler weitergegeben. Nach 1945 kam ein Teil der Sammlung in den Besitz des niederländischen Staates. Die Erbin Desi Goudstikker prozessierte sieben Jahre um die Herausgabe der Bilder, jedoch nur mit Teilerfolg. Erst 1998 konnte die Schwiegertochter Saher-Langenbein erneut Ansprüche geltend machen. (Siehe dazu: Pieter den Hollander und Melissa Müller, Jacques Goudstikker. 1897-1940, in: Melissa Müller und Monika Tatzkow, Verlorene Bilder. Verlorene Leben. Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde, 2. Auflage München 2009.) Literatur: Catalogue de la Collection Goudstikker d´Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28. La Haye, November 1924, Den Haag. Italiaansche Kunst in Nederlandsch besitz, Amsterdam 1934, n. 20. Raimond van Marle, La pittura all´Esposizione d´ arte antica italiana di Amsterdam, i Veneziani, in: Bollettino d´Arte, XXVIII, März 1935, S. 391. Michel Laclotte, De Giotto á Bellini, Paris 1956, S. 124. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e I Belliniani, Venezia 1962, Vol. 1, S. 303, MB 118. Rodolfo Pallucchini, I Vivarini (Antonio, Bartolomeo, Alvise), Venedig 1962, S. 140. Bernard Bonario, Marco Basaiti: a Study of the Venetian Painter and a Catalogue of His Works. Ph.D. Diss. Univ. of Michigan, ed. 1983, S. 230. H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen, in: H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen van Asperen de Boer, Jong-Jansen, C. Wiethoffe eds., The early Venetian Painting in Holland, Maarsen 1978, S. 45-49, n. 6. Vedere fino in fondo. Risultati di esperienze tecnico-scientifiche condotte su dipinti veneziani, Florenz 1978 (Inst. Univ. Olandese di Storia dell´Arte), S. 18 ff. F. Zeri, Recensione a „The Early Venetian Paintings in Holland“, in: Antologia di Belle Arti, Ausgabe 7-8. S. 316. A. Conti, Mostre fino in fondo, in: Prospettiva, 1979, 16, S. 18. Christopher Wright, Paintings in Dutch Museums, Amsterdam 1980, S. 20. John Steer, Alvise Vivarini. His Art and Influence, Cambridge 1982, S. 185 ff. Mauro Lucco, Venezia fra Quattro e Cinquecento, in Storia dell'Arte Italiana, Enaudi, Vol. V., Turin 1983, S. 456, Abb. 326. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e i Belliniani. III Suppl. e Ampliamenti, Hildesheim, Zürich und New York 1991, S. 98. N. MB. 118. Old Master Paintings. An Illustrated Summary Catalogue. Rijksdienst Beeldende Kunst/The Nederlandish Office for Fine Arts, Zwolle und Den Haag 1992, S. 36. D. H. van Wegen, A.A.M. Quick (Hrsg.), Bonnefantenmuseum, Maastricht 1995, S. 177. C.E. de Jong-Jansen, Catalogue of the Italian Paintings in the Bonnefantenmuseum Maastricht 1995, S. 126 f., Nr. 61. Ausgestellungen: 1924, Den Haag, Catalogue de la Collection Goudstikker d´Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28 La Haye, Nov. 1924, Nr. 2 m. Ill. 11.05 - 01.10.1934, Amsterdam, Stedelijk Museum, Italiaansche kunst in Nederlands bezit, Nr. 20. (1250652) (2) (11) Alvise Vivarini, ca. 1444 Venice or Murano - ca. 1505 MADONNA AND CHILD - THE “GOUDSTIKKER MADONNA“ Tempera and oil on panel. Parquetted. 67 x 51 cm. Accompanied by an expert’s report by Mauro U. Lucco, Bazzano, dated 15 October 2015 as well as detailed report with elaborate account of image comparisons is enclosed. This painting can undoubtedly be considered as an important example of a devotional Madonna picture of the Italian Renaissance in general. The painting not only stands out due to its creator Alvise Vivarini, a famous and high-ranking exponent of Venetian art and celebrated during his lifetime, but also due to its aesthetic quality. The painting is of distinct provenance. On aedicule frame on the reverse: Collection label “Collectie Goudstikker / Amsterdam Heerensgracht, No. (handwritten)“1295”). Furthermore: printed label “Stichting Nederlandsch Kunstbezit” with inventory no. 47. Label “Dienst voor's Rijks Verspreide Kunstvoorwerken S’Gravenhage” inventory no. 47. Provenance: The painting originates from the famous Parisian Mori Collection, once jointly owned by Jacques Goudstikker, Amsterdam and partly by Rathgeber, Berlin. The painting was seized by the occupying Nazi authorities in June 1940 and restored by the allies in 1945 consigning it to the patronage of the Dutch government. The painting was restored to its owner, the heiress of Jacques Goudstikker, Marei von Saher New York, N.Y, in February 2006. Literature: Catalogue de la Collection Goudstikker d´Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28. La Haye, November 1924, Den Haag. Italiaansche Kunst in Nederlandsch besitz, Amsterdam 1934, n. 20. Raimond van Marle, La pittura all´Esposizione d´ arte antica italiana di Amsterdam, i Veneziani, in: Bollettino d´Arte, XXVIII, March 1935, p. 391. Michel Laclotte, De Giotto á Bellini, Paris 1956, p. 124. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e I Belliniani, Venezia 1962, Vol. 1, p. 303, MB 118. Rodolfo Pallucchini, I Vivarini (Antonio, Bartolomeo, Alvise), Venedig 1962, p. 140. Bernard Bonario, Marco Basaiti: a Study of the Venetian Painter and a Catalogue of His Works. Ph.D. Diss. Univ. of Michigan, ed. 1983, p. 230. H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen, in: H.W. van Os & C.E. de Jong-Jansen van Asperen de Boer, Jong-Jansen, C. Wiethoffe eds., The early Venetian Painting in Holland, Maarsen 1978, pp. 45-49, n. 6. Vedere fino in fondo. Risultati di esperienze tecnico-scientifiche condotte su dipinti veneziani, Florenz 1978 (Inst. Univ. Olandese di Storia dell´Arte), pp. 18. F. Zeri, Recensione a “The Early Venetian Paintings in Holland”, in: Antologia di Belle Arti ed. 7-8. p. 316. A. Conti, Mostre fino in fondo, in: “Prospettiva”, 1979, 16, p. 18. Christopher Wright, Paintings in Dutch Museums, Amsterdam 1980, p. 20. John Steer, Alvise Vivarini. His Art and Influence, Cambridge 1982, pp. 185. Mauro Lucco, Venezia fra Quattro e Cinquecento, in Storia dell´Arte Italiana, Enaudi, Vol. V., Turin 1983, p. 456, ill. 326. Fritz Heinemann, Giovanni Bellini e i Belliniani. III Suppl. e Ampliamenti, Hildesheim, Zürich und New York 1991, p. 98. N. MB. 118. Old Master Paintings. An Illustrated Summary Catalogue. Rijksdienst Beeldende Kunst/The Nederlandish Office for Fine Arts, Zwolle und Den Haag 1992, p. 36. D. H. van Wegen, A.A.M. Quick (ed.), Bonnefantenmuseum, Maastricht 1995, p. 177. C.E. de Jong-Jansen, Catalogue of the Italian Paintings in the Bonnefantenmuseum Maastricht 1995, p. 126., no. 61. Exhibitions: 1924, Den Haag, Catalogue de la Collection Goudstikker d´Amsterdam. Exposée dans les locaux du Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio, n. 28 La Haye, Nov. 1924, Nr. 2 m. Ill. 11.05 - 01.10.1934, Amsterdam, Stedelijk Museum, Italiaansche kunst in Nederlands bezit, Nr. 20.

    Hampel Fine Art Auctions
  • Alvise Vivarini (Venice or Murano 1442/53-1503/5)
    Jul. 07, 2004

    Alvise Vivarini (Venice or Murano 1442/53-1503/5)

    Est: £15,000 - £25,000

    Portrait of a gentleman, bust-length, in a black coat and black cap oil on marouflaged panel 11 1/8 x 8 1/2 in. (28.2 x 21.6 cm.)

    Christie's
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