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Franz (1854) Wagner Sold at Auction Prices

Painter, Landscape painter

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    • Wagner, Richard: Brief 1853 an Robert Franz
      Oct. 14, 2016

      Wagner, Richard: Brief 1853 an Robert Franz

      Est: €6,000 - €9,000

      "das Verhältniß vom Vers zur Melodie" Wagner, Richard, Komponist (1813-1883). Eigh. Brief m. U. "Richard Wagner". 4 S., eng beschrieben. Gr. 8vo. Zürich 24.IV.1853. Umfang- und inhaltsreicher Brief an den Komponisten Robert Franz, der ihm ein Liederheft gesandt hatte. Wagner bereitete zu dieser Zeit drei Sonderkonzerte in Zürich vor, mit Ausschnitten aus "Der fliegende Holländer", "Tannhäuser" und "Lohengrin" sowie dem Friedensmarsch aus "Rienzi". Zunächst geht er auf Franz' Lieder ein: "... Diese haben mir recht deutlich gemacht, was in aller Kunst die Hauptsache ist: die künstlerische Individualität, oder noch besser: der Mensch! Aller sonstige Eindruck rührt lediglich nur von der Form her, und all unser gewöhnliches Gefallen und Nichtgefallen an Kunstwerken bezieht sich - namentlich im heutigen Verkehr zwischen Künstlern selbst - fast nur auf die Technik. Wenn ich Ihnen schreiben sollte, würde ich fast unwillkürlich auch nur auf die Technik bezug nehmen, auf das Verhältniß vom Vers zur Melodie, vom Gedicht zum Tonstück, von der Poesie zur Musik eingehen. - und welches Gleichgültige wäre im Grunde damit berührt, sobald es sich - wie hier - um den wahren sympathetischen Genuß einer ganzen künstlerischen Menschennatur handelt, die aus jenen Formen zu mir herantritt und mein ganzes Wesen auf das Wohlthuendste und Erfreuendste einnimmt! ... Am 18., 20. u. 22. Mai führe ich hier dreimal eine geeignete Auswahl von Stücken aus meinen Opern auf, und zwar mit einem vollständigen großen Orchester und Chor, das ich mir aus allen Himmelsgegenden verschreibe. In der Woche vorher lese ich den Leuten, um Ihnen einen Begriff vom Ganzen zu geben, die drei betreffenden Operndichtungen vor. - Anfang Juni kommt Liszt: Anfang Juli gehe ich in ein Bad nach Graubünden, im August bin ich wieder einige Wochen in Zürich, und gehe Ende des Monates dann an das Mittelländische Meer ... Was sind das für närrische Fragen wegen der Widmung Ihres nächsten Liederheftes? Gewiß war es Ihnen nur Spaß damit? oder soll ich Sie erst wirklich versichern, daß Sie mir eine große Freude mit dieser Widmung machen werden? - Aber - fürchten Sie nicht sehr, sich durch diese Dedikation zu kompromittiren? Nun, das ist Ihre Sache! Mit dem Zeitungsgeschreibe hat's bei mir nun schon ganz ein Ende: kann man denn ein musikalisches, ästhetisches, literarisches oder politisches Journal eigentlich nur mit einem andren Gefühle in die Hand nehmen, als um sich darüber lustig zu machen? Mir ist's nicht anders mehr möglich! Meine ganze schriftstellerische periode entsprang gewissermaßen nur aus meinem Umgang mit [Theodor] Uhlig. In meiner letzten Dresdner Zeit hatte ich diesen klar blickenden lieben Menschen mit seiner so höchst einnehmenden Physiognomie sehr lieb gewonnen: ich ging mit ihm spatzieren, und die eifrigen Gespräche, mit denen ich seine schnelle Fassungskraft bestürmt, setzte ich - nachdem der Aufstand uns unterbrochen und auseinandergebracht hatte - aus der Ferne durch meine Schriften gewissermaaßen eben nur fort. Unwillkürlich gerieth ich damit vor das größere Publikum: - mein Gott, wie ich das bereue! Betrachte ich jetzt die Wirkung meiner Schriften, so muß ich mich entsetzen! Als einziger Trost bleibt mir die Annahme, daß die, die mich wirklich verstanden haben, aus vielen guten Gründen eben nicht schreiben ... Mir geht's traurig: meine lauten Freunde sind so entsetzlich geistlos, wogegen meine Feinde ein unverhältnismäßiges Geschick bekunden. Es ist mir diese Erscheinung aber sehr erklärlich, und deshalb kann ich mich auch über sie zurecht finden. Mit welchen Gefühlen ich aber z. B. die Brendelsche Zeitschr. [d. i. die Neue Zeitschrift für Musik] zu Gesicht bekomme, - das brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen: ich weiß, Sie verstehen mich! (Auch die Aufführungen meines 'Tannh[äuser]' sollen meist nichtswürdig sein: ich hab' es mir nicht anders erwartet, - auch der Lohengrin in Weimar soll - Liszt ausgenommen - unglaublich albern sein!) ... Haben Sie nich

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