Lot 114: ANDREAS WALSER (1908-1930)

ANDREAS WALSER (1908-1930)
Doppelportrait, 1928
unten links signiert und datiert 'Andreas-Walser 1928', rückseitig signiert, datiert und dediziert 'Andreas-Walser, 11.11.1928 Paris, à mon ami Nel Boudot-Lamotte'
Öl auf Karton
55 x 46 cm

Andreas Walser - Liebe, Traum & Tod, Ausstellungskatalog Kirchner Museum Davos, 11. Dezember 2005-23. April 2006, S. 92 mit Farbabbildung
Heinz Bütler/Wolfgang Frei (Hrsg.), Die Nacht ist heller als der Tag, Das kurze Leben des Malers Andreas Walser, Bern 2007, S. 99 mit Farbabbildung

ehemals Sammlung Dr. Emmanuel Wiemer, Frankfurt

Andreas Walser, geboren 1908 in Chur, war schon früh von der Bildenden Kunst begeistert, freundete sich mit dem viel älteren Augusto Giacometti an und besuchte Ernst Ludwig Kirchner in Davos. Nach dem Gymnasium brach Walser nach Paris auf, wo er bald darauf einen regen Austausch zur internationalen Avantgarde pflegte. Im Kreis um Pablo Picasso und Jean Cocteau entwickelte Walser innerhalb von nur zwei Jahren ein umfangreiches sowie eigenständiges Werk. Infolge einer Überdosis starb Walser 1930, im Alter von gerademal 21 Jahren. Ein Teil seines Nachlasses gelangte in die Schweiz. Erst 1981 ist der Pariser Nachlass entdeckt worden, in dessen Sammlung sich auch unser Werk ursprünglich befand. In unserem Doppelportrait bricht sich Walsers Gesicht immer wieder. Ganz im Sinne des Kubismus der zwanziger Jahre werden mehrere Perspektiven gleichzeitig sichtbar.

Andreas Walser, born 1908 in Chur and quite early enthusiastic about the fine arts, became acquainted with the much older Augusto Giacometti and visited Ernst Ludwig Kirchner in Davos. After high school Walser relocated to Paris, where he soon thereafter maintained an active exchange with the international avant-garde. In the circle around Pablo Picasso and Jean Cocteau, Walser developed in only two years both extensive and independent works. Due to an overdose, Walser died in 1930, at the age of only 21 years. A part of his estate ended up in Switzerland. In 1981, his estate in Paris was discovered. Our work was originally part of this collection. In our double portrait Walser's face fractures again and again. In the style of Cubism of the twenties several perspectives become visible at the same time.