Lot 321: Bernardus van Schendel, 1649 Weesp - 1709 Haarlem Der Maler war 1606 Mitglied der Haarlemer Malergilde. Werke seiner Hand befinden sich in mehreren öffentlichen Sammlungen wie Rijksmuseum Amsterdam, Museum Lüttich bzw. Eremitage St. Petersburg.

DER VERSPIELTE EINSATZ BEIM KARTENSPIEL
Öl auf Leinwand.
43 x 65,5 cm.

Außerordentlich amüsantes, holländisches Genrebild mit Darstellung eines Kartenspiels im Inneren eines holländischen Raumes. In der rechten Bildhälfte ein mit rotem Tuch gedeckter Tisch, an dem zwei Kartenspieler sitzen, die Karten auf dem Tisch ausgebreitet. Am rechten Bildrand sitzt ein nobler, adliger Herr in entsprechender Kleidung, der sich am Kopf kratzt und seine offenbar schlechten Karten aufdeckt, während links dahinter der Gewinner des Spiels ihn mitleidvoll anblickt. Die Szene links im Bild zeigt die holländische Familie, die erstaunt und interessiert auf ein Kunstwerk blickt, das der adlige Kartenspieler offensichtlich als Einsatz verloren hat. Mit großer Aufmerksamkeit, zum Teil auch mit dümmlichem Lächeln betrachten die Bauern ein Flügelaltärchen mit Relieffiguren, das hier auf einem Stuhl abgestellt ist, von den Kindern mit großer Begeisterung betrachtet. Links eine Frau in weißem Kleid, das ihrem Kind auf dem Schoß den Spielgewinn erklärt. Rechts im Vordergrund ein Knabe und ein Mädchen mit Seifenblasenspielen beschäftigt, offensichtlich eine Anspielung auf die Vergänglichkeit des Glücks, die insgesamt im Bild thematisiert ist. Die beiden Kinder umgeben von am Boden liegenden Spielkarten, einem Schemel sowie einem Hündchen. (861242)


Bernardus van Schendel,
1649 Weesp - 1709 Haarlem
Oil on canvas.
43 x 65.5 cm.