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Lot 1177: *IMPORTANT CARTEL CLOCK "A L'AMOUR",Louis XV, the bronzes from a Paris master workshop, probably J. CAFFIERI (Jancques Caffiéri, 1678-

Est: CHF 110,000 - CHF 180,000
Koller AuctionsZurich, SwitzerlandSeptember 18, 2007

Item Overview

Description

IMPORTANT CARTEL CLOCK "A L'AMOUR",Louis XV, the bronzes from a Paris master workshop, probably J. CAFFIERI (Jancques Caffiéri, 1678-1755), the dial and movement signed JULIEN LE ROY (1686-1759), the bronzes with "c couronné), circa 1745/49.
Matte and polished gilt bronze. The case with large shell and figure of Cupid. The clock with fine relief-decorated bronze dial and 24 enamel plaques, verge escapement "amovible pivotant sur chanières" and "échappement de Béthune" striking the 1/2 hours on bell. 49x18x92 cm.

Provenance:

- formerly collection of A. Abdy, England.

- Ader auction in Palais Galliéra in Paris, 27.3.1965 (Lot No.45).

- Private collection, Paris.

- Collection of P. Izarn, Paris.

- from a German collection.




PRUNK-CARTEL "A L'AMOUR", Louis XV, die Bronzen aus einer Pariser Meisterwerkstatt, wohl J. CAFFIERI (Jancques Caffiéri, 1678-1755), das Zifferblatt und Werk sign. JULIEN LE ROY (1686-1759), die Bronzen mit "c couronné" (eine Steuermarke, die zwischen 1745 und 1749 auf alle Kupfer enthaltenden Legierungen angebracht wurde), um 1745/49.
Bronze matt- und glanzvergoldet. Geschweiftes, mit grosser Muschel beschmücktes Gehäuse mit Amoraufsatz und durchbrochener Abschlusskartusche. Fein reliefiertes Bronzezifferblatt mit 24 Emailplaketten für arabische Minuten- und römische Stundenzahlen. Spindelwerk "amovible pivotant sur chanières" und "échappement de Béthune" mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feine vergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Vogel, Blumen, Blättern, Kartuschen und Voluten. 49x18x92 cm.


Artist or Maker

Notes

Provenienz:

- Ehemals Samlung A. Abdy, England.

- Auktion Ader im Palais Galliéra in Paris am 27.3.1965 (Katalognr. 45).

- Privatsammlung, Paris.

- Sammlung P. Izarn, Paris.

- Aus deutschem Besitz.



Hochbedeutendes Cartel von bestechender Qualität und Eleganz, abgebildet in: H.L. Tardy, La pendule française des origines a nos jours, Paris 1961/64; I, S. 189, und in: P. Kjellberg, La pendule française du Moyen Age au XXe siècle, Paris 1997; S. 196 (Abb. B).



J. Le Roy stammte aus einer wichtigen Dynastie "d'horlogers" und gehörte zu den bedeutendsten Uhrmachern des 18. Jahrhunderts. Durch neue mechanische Erfindungen wurden die Uhrwerke von ihm perfektioniert und weiterentwickelt. Seine Zeitgenossen, wie z.B. G. Graham, P.P. Gudin und P. Gaudron, lobten die Imagination und Erfindungsgabe dieses Meisters. Louis XV gab ein Cartel und zwei Uhren "à répétition" in Auftrag, "qui sont les premières qui aient été faites avec cette propriété: c'est que Sa Majesté peut elle-même en démonter les quadrans pour voir les machines à découvert". Das Atelier Le Roy machte nicht nur viele Erfindungen wie z.B. "la bâte levée" und astronomische Werke, sondern fertigte auch eine Vielzahl sogenannt "klassischer" Pendulen, die allesamt mit Uhrwerken von hoher Qualität versehen waren. Die heutige Forschung geht davon aus, dass sich die Anzahl solcher Pendulen auf etwa 300 belief. Le Roy arbeitete mit A.C. Boulle, J. Caffiéri, C. Cressent, H. Le Coq, N.J. Marchand, J.P. Latz, A. Dubois, A. Foullet, A. Gosselin, B. Lietaud, J.J. de Saint-Germain und R. Osmond zusammen. Zu seiner illustren Kundschaft gehörten unter anderem die Königsfamilie, der Duc d'Orléans, die "Princes et Princesses de la Cour" und der Kardinal de Fleury.



Die von Chevallier de Béthune 1727 entwickelte rückfallende Hemmung für Pendeluhren ist eine Variante der Spindelhemmung. Sie besitzt senkrecht zum Trieb des Hemmungsrades stehende Zähne und eine geteilte Spindel, deren Lappen an zwei Hebeln miteinander in Verbindung stehen.



Die Caffiéri, eine hochbedeutende Dynastie von Bildhauern und "bronziers", waren italienischer Herkunft und auf Wunsch des Kardinals Mazarin von Neapel nach Paris ausgewandert, wo sie vor allem als "sculpteurs du Roi" im Auftrag der Französischen Krone arbeiteten.
Die Faszination und das Interesse am Orient-vor allem China-beeinflussten das Kunsthandwerk zur Zeit Louis XV sehr stark. J. Caffiéri war einer der bedeutendsten Bronzekünstler jener Epoche und sowohl als Bildhauer wie auch als "fondeur-ciseleur" tätig. Er schuf zahlreiche Entwürfe und Modelle für Kaminböcke und -schmuck, Leuchter, Wandekorationen, Spiegel, Büsten und Möbel. Er wurde als Bildhauer in die Académie de Saint-Luc aufgenommen und ca. 1715 zum "maître fondeur-ciseleur" ernannt. Von diesem Zeitpunkt an bis zu seinem Tod 1755 arbeitete und wohnte J. Caffiéri in der Rue des Canettes. Ab 1736 war er fast ausschliesslich für den Königshof tätig und schuf zusammen mit seinem Sohn Philippe zahlreiche Einrichtungsgegenstände für die Schlösser von Versailles, Fontainebleau, Choisy, Marly, Muette und Compiègne. Zu Caffiéris bedeutendsten königlichen Aufträgen gehören eine grosse astronomische Pendule (nach Entwürfen von C.S. Passement und mit einem Werk von Dauthiau, befindet sich noch heute im Schloss von Versailles) und 2 monumentale Girandolen (heute Bestand der Wallace Collection in London). Er fertigte auch ein Paar grosse Spiegel (nach Zeichnungen von A.J. Gabriel), das König Louis XV dem Sultan des Osmanischen Reiches schenkte, die Bronzebeschläge einer von A.R. Gaudreaux 1739 für das Schlafzimmer des Königs hergestellten Kommode und anderer Möbel. Caffiéri war aber ebenfalls ein begnadeter Bildhauer und schuf hervorragende Büsten, von denen folgende heute noch erhalten sind: die 1735 gefertigte Bronzebüste des Obersten der Schweizergarde, Baron de Bezenval und die Büste des Vaters und Schultheissen von Solothurn, 1737.




Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 357f. (biogr. Angaben zu Leroy). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 2/3, S. 352 (biogr. Angaben zu Caffieri).

Auction Details

September 2007

by
Koller Auctions
September 18, 2007, 10:00 AM EST

Hardturmstrasse 102, Zurich, 8031, CH