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Lot 1: ISAAC ABRAMS (1939)

Est: CHF 500 - CHF 700
Christie'sZurich, SwitzerlandMarch 14, 2005

Item Overview

Description

Komposition, 1968
Tusche auf Papier
35,5 x 56 cm

Artist or Maker

Provenance

Galerie Bruno Bischofberger, Zürich, November 1970

Notes

Dr. Georg und Josi Guggenheim

Georg Guggenheim, geboren 1897 in Zürich, und Josephine, genannt Josi, geboren 1905 in Marburg/Deutschland, beide in kultivierten Milieus aufgewachsen, haben ihr ganzes Leben mit Leidenschaft und sicherem Instinkt für Qualität dem Sammeln von zeitgenössischer Kunst gewidmet. Georgs Vater, Hermann Guggenheim, stammte aus dem Aargauer Surbtal, von wo in der Mitte des 19. Jahrhundert ein anderer Zweig der Familie nach Amerika ausgewandert war und sich dort durch die Nachfahren im New Yorker Guggenheim Museum verewigt hat. Hermann Guggenheim praktizierte als angesehener Anwalt in Zürich und wirkte von 1899 bis 1908 auch als Präsident der Israelitischen Cultusgemeinde seiner Stadt - ein Amt, das Jahrzehnte später auch sein Sohn Georg innehatte. Während der jüngere Bruder von Georg, Paul Guggenheim, die akademische Laufbahn wählte und als Professor für Völkerrecht internationalen Ruf genoss, führte Georg die Anwaltspraxis seines Vaters mit einem stetig wachsenden Kreis von erstklassigen Klienten fort. Seine zeichnerische Begabung behielt er bei, wovon manches grafische Blatt von seiner Hand Zeugnis ablegt.

Es war ein glücklicher Zufall, dass Georg Guggenheim während eines Winteraufenthaltes in Arosa Josephine Strauss kennen lernte. Sie stammte aus einer bekannten Familie von Privatbankiers mit Niederlassungen in Marburg und Frankfurt. Das Sammeln von Kunst, hauptsächlich des deutschen Expressionismus, hatte dort Tradition.

Von Anfang an nahm das Ehepaar in seinem früh am Zürichberg bezogenen Wohnhaus am lebhaft sich ausbreitenden Kunstbetrieb teil, verkehrte gesellig mit Künstlern und besuchte gemeinsam Galerien und Ausstellungen im In- und Ausland. Besonders eng war ihre Beziehung zu Ben Nicholson, dessen Collage "Le Petit Provençal" sie 1957 erwerben konnten. Da sie angesichts des sich in Deutschland abzeichnenden Nationalsozialismus auf Kinder verzichteten, wurde jedes der von ihnen erworbenen Gemälde stellvertretend zu einem ihrer Kinder. Je mehr sich ihre Sammlung ausweitete, desto ausgeprägter wurde auch ihr Geschmack. Es waren nicht einfach nur Bilder, wenn auch alle von anerkannten Künstlern, sondern ihre persönlichen Bilder, was eben das Besondere dieser Sammlung ausmacht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichte es der wirtschaftliche Aufschwung, das bereits Erworbene nach den gleichen qualitativen Massstäben ständig zu erweitern. So gut man auch in Fachkreisen wusste, welche Schätze die Guggenheims besassen, so sehr waren sie selbst darauf bedacht, jede Publizität zu vermeiden. In einem 1977 erschienenen Neujahrsblatt mit darin vorgestellten fünf Zürcher Sammlerfamilien liessen sie sich als einzige nur mit den Initialen N.N. vorstellen. Sie waren aber beide federführend bei dem damals ins Leben gerufenen "Club Bel Etage", der eine Reihe von Künstlern, unter anderen Max Bill, und Kunstinteressierte der Stadt zu seinen Mitgliedern zählte. Neben ihrem Gatten gelangte Josi zu einem solchen Bekanntheitsgrad im Umgang mit Kunstwerken, dass einer der weltweit grössten Sammler und Kunsthändler sie zu seiner offiziellen Vertreterin in Zürich gewinnen wollte, was sie aber - wie sie jeweils lächelnd erzählte - ablehnte, da man sich in den damals herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen gefragt hätte, warum die Gattin eines erfolgreichen Anwalts Geld verdienen müsse. Auch nach dem Tode ihres Gatten blieb sie in der Kunstszene bis kurz vor ihrem eigenen Ableben im Oktober 2003 stets präsent.

Das, wie bereits erwähnt, kinderlos gebliebene Ehepaar verfügte testamentarisch, dass ein wesentlicher Teil seiner Sammlung in den Museen von Zürich, Basel und Jerusalem einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde. Alle übrigen Kunstwerke sollten versteigert und der Auktionserlös über die schon zu Lebzeiten der Stifter gegründete Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung karitativen und der Kunstförderung dienenden Zwecken zugeführt werden.
Ein sinniger Zufall will es, dass das Datum der Auktion vom 14. März 2005 genau mit demjenigen des 100. Geburtstages von Josi Guggenheim zusammenfällt.

Dr. Andreas Girsberger, Zürich
Präsident des Stiftungsrates

This lot has no reserve.
On occasion, Christie's has a direct financial interest in lots consigned for sale. This interest may include guaranteeing a minimum price to the consignor of property or making an advance to the consignor which is secured solely by consigned property. Such property is offered subject to a reserve. This is such a lot.

Auction Details

Schweizer Kunst

by
Christie's
March 14, 2005, 12:00 AM EST

Steinwiesplatz, Zurich, 8032, CH