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Lot 34: Lluis de Borrassà (gest. um 1425 Barcelona)

Est: €14,000 EUR - €18,000 EURSold:
DorotheumVienna, AustriaOctober 14, 2008

Item Overview

Description

Lluis de Borrassà (gest. um 1425 Barcelona) Umkreis Die Geburt Christi,Tempera auf Goldgrund auf Holz, 104 x 63 cm, integraler, geschnitzter, vergoldeter Rahmen mit zwei gemalten, adorierenden Säulenheiligen, Maße mit Rahmen 122 x 88 cm, (Wo)

Artist or Maker

Provenance

Provenienz: Kunsthandel Berlin 1930er Jahre; Sammlung des bekannten Südtiroler Bergsteigers, Schriftstellers, Schauspielers, Regisseurs, Filmemachers und Fernsehstars Luis Trenker (St. Urich im Grödental 1892 - 1990). Gutachten: Wir danken Herrn Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte, für die Identifizierung und kunsthistorische Bearbeitung des Gemäldes (schriftliche Mitteilung vom 21. April 2008). Ludwig Meyer bestimmte es als "Schule von Aragon", wahrscheinlich von der Hand eines Schülers von Lluis Borrassà. Als Nebenthemen der Geburt Christi sind, wie bei so früher Malerei häufig, die Verkündigung an die Hirten ("Fürchtet euch nicht!") und die Anbetung der Hirten miteinbezogen (Luk. 2, 8-18). Als Vorwegnahme der Passion sind Johannes Evangelista und Maria als Säulenheilige in die Pilaster der Rahmen integriert. Charakteristisch für die hohe Kunst im Königreich Aragon ist sowohl die spezielle Art der integralen Rahmung wie auch die bunt-fröhliche Malweise, die noch sehr mit der gleichzeitigen Buchmalerei korrespondiert. Zu den Heiligen, die auf die goldenen Pilaster gemalt sind, gibt es ein überzeugendes Beispiel, das am 22. Juni 2006 bei Christie's in Paris angeboten wurde (Lot 12). Die "kriechenden" Pflanzenornamente (Krabben), die als Zierrat die gotischen Bauteile der Rahmung erklimmen, wiederholen sich dort ebenfalls genau.Weil das Königreich Aragon auch Katalonien mit der Grafschaft Barcelona umfasste, wird in der Literatur häufig auch von der katalanischen Schule gesprochen, so im wichtigsten Werk darüber von J. Gudiol & Alcolea i Blanch, Pintura Gotica Catalana, Barcelona 1986. Das Schülerverhältnis zu Lluis Borrossà wird durch sein Tafelbild mit der Geburtsszene im Museu Nacional d'Art de Catalunya in Barcelona nahegelegt. Da ist der Heiligenschein des Nährvaters Josef als goldenes Neuneck vorgebildet, da sind die runden Pölsterchen des nackten Christkindes schon vorhanden, die Flügel der Engel haben die exakt gleiche Zeichnung und vieles mehr. Ausführend könnte in der unmittelbaren Nachfolge von Borrassà zum Beispiel auch Joan Mates gewesen sein, der bis 1431 in Barcelona lebte, oder auch Jaume Ferrer I., der bis 1438 in Barcelona wirkte. Dort lag ohne Zweifel das Zentrum der katalanischen Schule im Königreich Aragon, das bis 1479 seine Selbständigkeit behielt und dann mit Kastilien vereinigt wurde.

Auction Details

Old Master Paintings

by
Dorotheum
October 14, 2008, 05:00 PM CET

Dorotheergasse 17, Vienna, Vienna, 1010, AT