Lot 6032: Müller, Wilhelm Andreas: Kinderbildnis des Herzog Karl August von Weimar

Kinderbildnis des Herzog Karl August von Weimar. Öl auf Leinwand. 83,5 x 65,5 cm. Unten links signiert "W. A. Müller pinxit".
Die Darstellung zeigt ein Kleinkind, dessen herzogliche Stellung durch den umfangenden Hermelin angezeigt wird. Seine Benennung stützt sich auf eine Stellungnahme von Prof. Helmut Börsch-Supan (Brief vom 15.10.1992). Darin heißt es u.a. "[Es] kommt am ehesten der ... 1757 geborene Herzog Karl August in Frage, der ein sehr markantes Gesicht schon als Kind besaß ... Ich meine, daß die Züge Ihres Bildes durchaus mit denen der gesicherten Porträts zu vergleichen sind". Bei Letzteren handelt es sich zum einen um das 1761 von einem unbekannten Künstler sowie das 1762 von Johann Friedrich Löber angefertigten Bildnisse. Tatsächlich zeigen beide Kinderbildnisse des Herzogs v.a. hinsichtlich der markant ausgepägten Kinnpartie mit unserer Darstellung eine starke Übereinstimmung (beide Bildnisse abgebildet in Hans Wahl, Die Bildnisse Carl Augusts von Weimar. Weimar 1925, Abb. 1 und 2 - beiliegend). Wilhelm Andreas Müller war nach der Ausbildung zunächst als Hofmaler in Braunschweig tätig. Hier lernte er vermutlich die Mutter Karl Augusts, Anna Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel kennen. Wohl in ihrem Auftrag fertigte er das vorliegende Bildnis an, das stilistisch gesehen mit Sicherheit vor seinem 1765 erfolgten Wechsel an die Kunstakademie von Kopenhagen entstand. Der Dargestellte wird hier im Alter von ca. 1 bis 2 Jahren gezeigt, so daß es sich um das früheste bekannte Bildnis des Herzogs handelt.