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Lot 1239: OVAL GUERIDON "LE MARCHAND DE PERROQUETS",the top by D. ROENTGEN (David Roentgen, maitre 1780) and his workshop, Neuwied circa 1775/80,

Est: CHF 30,000 - CHF 50,000
Koller AuctionsZurich, SwitzerlandDecember 02, 2008

Item Overview

Description

OVAL GUERIDON "LE MARCHAND DE PERROQUETS",the top by D. ROENTGEN (David Roentgen, maitre 1780) and his workshop, Neuwied circa 1775/80, after work by F. BOUCHER (Francois Boucher, 1703-1770), the lower section stamped G. DURAND (Gervais Maximilien Eugene Durand, born 1839), Paris circa 1880.
Mahogany and various partly dyed precious woods in veneer with exceptionally fine inlays. Top edged in brass. Fine, matte and polished gilt bronze mounts and sabots. 73x50.5x76 cm.

Provenance:

- From a German collection.

- Sotheby's Zurich 10.12.1996 (Lot No. 468).

- Swiss private collection.




OVALES GUERIDON "LE MARCHAND DE PERROQUETS", das Blatt von D. ROENTGEN (David Roentgen, Meister 1780) und seiner Werkstatt, Neuwied um 1775/80, nach einer Arbeit von F. BOUCHER (François Boucher, 1703-1770), der Unterbau sign. G. DURAND (Gervais Maximilien Eugène Durand, geb. 1839), Paris um 1880.
Mahagoni und unterschiedliche, teils getönte Edelhölzer gefriest sowie ausserordentlich fein eingelegt mit Chinoiserien; Figurenstaffage in Parklandschaft. Vorstehendes, in Messingrahmen gefasstes Blatt auf gerader Zarge mit hohen, sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen. Feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 73x50,5x76 cm.


Artist or Maker

Notes

Provenienz:

- Aus deutschem Besitz.

- Auktion Sotheby''s Zürich am 10.12.1996 (Katalognr. 468).

- Schweizer Privatsammlung.



Ausserordentlich feines Guéridon von hoher Qualität.



Das hier angebotene Ovaltischchen vereinigt die Arbeiten zweier bedeutender Kunsttischler an einem Objekt. Während die Platte mit der Papageienhändler-Chinoiserie aus der Hand David Roentgens und seiner Werkstatt stammt, und um 1775-1780 zu datieren ist, wurde die Zarge mit Schublade von G.M.E. Durand in Paris um 1880 gefertigt und von diesem auch signiert. Weshalb das Tischchen die Umarbeit im 19. Jahrhundert erfuhr, bleibt ungewiss, doch wäre durchaus möglich, dass von einem ehemaligen Tischchen lediglich die Platte und (möglicherweise) die Beine gerettet werden konnten. Oder aber, dass eine zur Montage fertiggestellte Platte im 18. Jahrhundert nicht mehr zu seinem Unterbau fand und man deshalb im 19. Jahrhundert einen solchen in Paris fertigen liess. Sicher ist, dass der Besitzer wusste, um was für ein kostbares Objekt es sich handelte, suchte er doch in Durand einen der fähigsten Ebenisten des 19. Jahrhunderts, um diese schwierige und qualitätvolle Arbeit auszuführen. Durand wurde 1839 in Paris geboren und hatte sein Atelier in der Rue Beautrellis und später in der Rue Saint-Antoine im ehemaligen Hôtel de Sully. An der Weltausstellung von 1889 wurde Durand ausgezeichnet. Das Blatt, welches um 1775-80 zu datieren ist, wurde mit chinesischen Figuren marketiert, ein Motiv, das der im 18. Jahrhundert beliebten Mode der Chinoiserie entsprach. Doch während für die meisten chinoisen Dekorationen auf Möbeln die Lackmalerei bevorzugt wurde, da sie nicht nur das chinesische Bildthema, sondern auch das dort übliche Material imitierte, wurde die Chinesenszene hier als Marketerie ausgeführt, in der Dekorationstechnik, die der Roentgenwerkstatt zu ihrem internationalen Renommee verholfen hatte. Die Technik selbst, die David Roentgen "à la Mosaique" nannte, zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Binnenzeichnung der Darstellungen, dh. die Gewandfalten, Schatten u.a., mit keinerlei graphischen Mitteln wie den üblichen Gravuren oder Sägeschnitten, sondern ausschliesslich durch die extreme Kleinteiligkeit der einzelnen Furnierflächen erzielt. Die hier dargestellte Szene "Der Papageienhändler", nach einer Vorlage François Bouchers entstanden, zeigt eine Chinesin unter einem Sonnenschirm. Der Träger des Schirmes, wenig hinter ihr stehend, vor ihr, in leicht gebückter Haltung, der Händler, welcher, an einer Schnur den Papagei haltend, diesen anbietet. Ein kleiner Pavillon im Hintergrund, abgrenzendes Gitterwerk, Pflanzen und ein Palmbaum rahmen die Szene, welche wie schwebend erscheint, eine Eigenart, die der chinesischen Malerei nachempfunden ist. Während jedoch in der chinesischen Malerei die einzelnen Figuren keinen direkten Bezug zum Boden haben, ist hier dieser Missstand auf europäische Weise korrigiert worden. Die Figuren stehen fest auf einem gepflasterten Bodenstück, das jedoch selbst in einem unbegrenzten Raum zu schweben scheint - eine Darstellungsweise, die diesem europäischen Chinesenbild fast surreale Züge verleiht.



D. Fabian, Abraham und David Roentgen, Bad Neustadt / Sale, 1996; Abb. 53-61 und Abb. 530-536 (für die Papageienhändler-Marketerie). Ebd., Roentgenmöbel aus Neuwied, Bad Neustadt, 1986; Abb. 264 und 269 (für die Papageienhändler-Marketerie auf einem Rollschreibtisch, welcher im Frühjahr 1779 von Königin Marie-Antoinette erworben wurde).



Die ausführlichen kunsthistorischen Bemerkungen sind aus dem Bericht von Frau Christina Cornet, München, entnommen, welche im Katalog der oben erwähnten Auktion publiziert wurden.

Auction Details

Dezember 2008

by
Koller Auctions
December 02, 2008, 10:00 AM EST

Hardturmstrasse 102, Zurich, 8031, CH