Lot 29: Rirkrit Tiravanija - Untitled 2013 (How To Cook A Wolf), 2013 „Scrambled Eggs“

Wooden drawer, metal stencil, felt insert, photocopies, photographs, book, ca. 40.5 × 5.4 × 49.5 cm, Edition: 16/20, Certificate with stamp and numbering

Eingeliefert von Klosterfelde Edition, Berlin Mit Dank an Rirkrit Tiravanija

Holzschublade, Metallschablone, Filzeinlage, Fotokopien, Fotografien, Buch, ca. 40,5 × 5,4 × 49,5 cm, Edition: 16/20, Zertifikat mit Stempel und Nummerierung

Gibt es etwas Partizipatorischeres als Kochen? Der eine schält, der andere schnibbelt, der dritte trinkt ein Glas Wein dazu. Für Rirkrit Tiravanija, der zu den einflussreichsten Künstlern der Gegenwart gehört, ist, wie er sagt, „nicht wichtig, was man sieht, sondern was zwischen Menschen geschieht.“ Die Installationen, Objekte, Skulpturen und Performances des Hugo-Boss-Preisträgers initiieren soziale Interaktionen wie Pingpong spielen, Tee trinken, puzzeln oder musizieren. Das sonst passive Publikum wird ermutigt, aktiv zu sein – eine Intention, die auch seine Multiples verfolgen. Mit MFK Fishers erstmals 1942 publiziertem Buch „How to Cook a Wolf“ hat Tiravanija einen kongenialen Gegenstand gefunden. Fisher war nicht nur für ihre Kochbücher, sondern auch für ihre brillante Prosa berühmt. Die New York Times hat sie eine der großen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts genannt. Wenn sie für Menschen kochte, wollte sie deren „geordnete, kleine Leben durch eine kulinarische Verführung sprengen“. Ihre Kochbücher sind ein Plädoyer für die Sinnlichkeit. Für sie war Hunger gleichbedeutend mit dem Hunger nach Liebe, Wärme und Sicherheit. Ihre Rezepte sind eine Aufforderung, in schwierigen Zeiten zu träumen und mit gemeinsamen Mahlzeiten und innovativen Gerichten einen Schutzwall gegen die schlechten Zeiten zu errichten. Etwas Inspirierendes miteinander teilen – das trifft den Arbeitsansatz von Tiravanija genau. Er hat vier Mal an der Biennale von Venedig teilgenommen. Zu den Institutionen, die ihm wichtige Einzelausstellungen gewidmet haben, gehören: Stedelijk Museum, Amsterdam; The Garage Museum of Contemporary Art, Moskau; Kunsthalle Bielefeld; Kunsthalle Fridericianum, Kassel; Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris; Guggenheim Museum, New York; Serpentine Galleries, London; Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam.