Lot 5370: Schmutzer, Jakob Matthias: Die Auffindung der unverwesten Zunge

Die Auffindung der unversehrten Zunge des hl. Johann von Nepomuk im Prager Veitsdom (Ihr werdet auf meiner Zunge keine Ungerechtigkeit finden). Kupferstich nach Franz Anton Maulbertsch. 43,9 x 29,2 cm. Le Blanc 11. Wz. Bekröntes Wappen mit Schriftband.
Aus einer insgesamt sechs Blatt umfassenden Folge mit der Geschichte des hl. Johann von Nepomuk. Der Legende nach weigerte sich Johannes von Nepomuk das Beichtgeheimnis zu brechen. Da dieser nicht preisgeben wollte, was eine der Untreue bezichtigte Ehefrau ihm anvertraut hatte, ließ der König ihn foltern und von der Karlsbrücke in Prag stürzen. Das Blatt zeigt den Moment der Graböffnung am 15. April 1719, in welchem der Leichnam des Heiligen geborgen werden sollte, um seine Existenz für eine mögliche Heiligsprechung zu prüfen. Bei dieser Gelegenheit soll in seinem Schädel seine unversehrt gebliebene, noch blutende Zunge vorgefunden worden sein. Dieses Wunder führte 1729 zu der Heiligsprechung des im 14. Jh. lebenden böhmischen Priesters. - Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit dem Schriftrand. Leicht angeschmutzt, unauffällige horizontal verlaufende Quetschfalte vom Druck, kleiner hinterlegter Randeinriss links, leichte Knitter- sowie minimale Gebrauchsspuren, sonst gut. Von großer Seltenheit.