Lot 8282: Spiegel, Hans: Abstrakte Komposition

Abstrakte Komposition. Collage und Mischtechnik auf Velin. 39 x 19,5 cm. Oben links mit Bleistift signiert und datiert. (19)22.
Hans Spiegel studierte zunächst an der Münchener Akademie bei Gabriel von Hackl und Angelo Jank, bis er 1918 an die Stuttgarter Akademie zu Christian Landenberger wechselte. Aus dem intensiven inhaltlichen Austausch der Studenten firmierten Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Albert Mueller und Hans Spiegel 1919 die sogenannte Uecht-Gruppe. In den folgenden Jahren bis zu seiner Ernennung zum Professor an der Stuttgarter Akademie 1925 nahm er an zahlreichen Ausstellungen teil, unter anderem im Rahmen der Stuttgarter Sezession oder der Berliner Novembergruppe. 1929 gründete er zusammen mit Adolf Waldschmidt, Gottfried Graf und Albert Mueller die Stuttgarter "Gruppe 29". Ab 1932 war Hans Spiegel schließlich Direktor der Stuttgarter Akademie.
Ähnlich seinen Zeitgenossen schließt er formale Elemente des Kubismus in seine Werke ein, wie in dieser frühen Arbeit besonders deutlich wird. Aus einem Wechselspiel von runden, organischen Formen und geometrischen Flächen artikulieren sich drei menschliche Figuren. Der komplementäre Kontrast von nuancenreichen warmen Rot- und Orangetönen vor dem schwarz-blauen Hintergrund verleiht den Körpern Lebendigkeit.
Arbeiten dieser Zeit sind von größter Seltenheit, da durch die massiven Bombenangriffe nahezu das gesamte Frühwerk des Künstlers zersört wurde.
Provenienz:
Privatsammlung München