Lot 6533: Zötl, Aloys: Schmetterlinge und Raupen

Schmetterlinge und Raupen. Mischtechnik. 42,6 x 50,8 cm. Unten links mit Feder in Braun bezeichnet "Insekten Tab. 15" und unten rechts signiert und datiert "A. Zötl pinx. am 15. April 1846".
Der eigenbrödlerische Eferdinger Färbermeister und Autodidakt Alois Zötl arbeitete Zeit seines Lebens (von 1832-1887) an einem umfangreich angelegten Bestiarium, welches in der Detailliertheit und teils erstaunlichen Exaktheit seiner Darstellungen einerseits ganz in der Tradition der aufwendigen enzyklopädischen Werke des 19. Jahrhunderts stand, andererseits aber auch immer wieder eigenwillige bis bizarr ausgeformte Geschöpfe dokumentierte. Das monumentale Werk, das Zötl fast 55 Jahre lang mit größter Akribie und dem koloristischen Geschick eines Meisterfärbers offensichtlich nur zu seinem eigenen Vergnügen geschaffen hatte, blieb zu seinen Lebzeiten gänzlich unbekannt. Erst im Dezember 1955 wurde es anlässlich einer aufsehenerregenden Pariser Versteigerung einer größeren Gruppe von Arbeiten des Östereichers wiederentdeckt. Für den Versteigerungskatalog steuerte kein geringerer als André Breton den einleitenden Text bei, in welcher er Zötls Bestiarium als das prächtigste Tierkbuch lobte, welches die Welt je gesehen habe und Zötl zugleich - ohne zu zögern - in die Liste der "Surrealists avant la lettre" aufnahm.